Das Transaktionsvolumen in Hotelimmobilien summierte sich im ersten Quartal 2021 auf rund 515 Mio. Euro. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von etwa 50% (Q1 2020: 1 Mrd. Euro). Knapp 40% des Volumens entfielen auf Portfolio-Deals.
Das Gros der Investoren waren deutsche Anleger mit einem Anteil von rund 80% des Transaktionsvolumens. Institutionelle Anleger stellten mit 49% die führende Anlegerklasse dar, gefolgt von Privatinvestoren / Family Offices (28%), Immobiliengesellschaften (19%) und Hotelbetreibern (5%). Die durchschnittliche Einzeltransaktionsgröße lag bei 29 Mio. Euro.
Zu den größten Transaktionen im ersten Quartal 2021 zählten unter anderem:
- Der Verkauf der Villa Kennedy für ca. 95 Mio. Euro an Conren Land. Der Verkäufer DIC Asset hatte das Objekt 2015 für etwa 81 Mio. Euro erworben. Das Hotel mit 163 Zimmern wird als Pachtbetrieb von der Rocco Forte Gruppe geführt.
- Der Verkauf zweier Leonardo Häuser (Leonardo Munich City West & Leonardo Residence Munich) mit insgesamt 368 Zimmern in München auf Basis einer Sale&Leaseback-Transaktion mit der Fattal Gruppe. Beide Häuser werden für etwa 4 Mio. Euro renoviert und für 25 Jahre von der Leonardo Gruppe gepachtet.
- Die Veräußerung von drei Marriott Hotels in Bochum und Gelsenkirchen an das Düsseldorfer Family Office Anter Group. Der Käufer plant die betreiberfreien Hotels unter der Marke „Stays Design Hotel“ neu zu positionieren.
- Der Ankauf eines Motel Ones mit 230 Zimmern als Teil der Quartiersentwicklung „Urban Soul“ am Bonner Hauptbahnhof durch die Ampega Real Estate bzw. für ein mit der HDI Deutschland verbundenes Sondervermögen. Verkäufer war der Projektentwickler die developer. Das Projekt inkludiert u.a. Einzelhandelsflächen „Lifestyle House“, zehn Wohnungen, Gastronomie sowie ein Bürogebäude „City Office“ mit Parkhaus.
„Trotz der Pandemie und der anhaltenden Einschränkungen war das Investmentergebnis im ersten Quartal besser als erwartet. Insbesondere in Kombination mit weiteren Asset-Klassen oder als Teil von Mix-Use-Objekten stellten Hotels eine nach wie vor beliebte Beimischung dar. Ferner war die Aktivität relativ verhalten bzw. es wurde nur sehr selektiv und vereinzelt in Hotels investiert. Zudem konnte eine zunehmende Polarisierung des Marktgeschehens vernommen werden bzw. ein erhöhtes Interesse an beiden Enden des Investment-Spektrums – absolute Core-Deals und opportunistische Transaktionen“, kommentiert Stefan Giesemann, Head of Hospitality Germany & Austria bei Cushman & Wakefield.
Giesemann weiter: „Eine Prognose für die kommende Monate ist aufgrund der aktuellen Unsicherheiten nur schwer zu treffen. Produkte im Markt zum Kauf bleiben rar gesät und klassische Vermarktungsprozesse machen aufgrund der limitierten Anzahl an aktiven Investoren nur wenig Sinn. Es wird damit sehr wahrscheinlich bei Off-Market-Transaktionen bleiben. Viele der kapitalstarken Eigentümer sind zudem nicht gewillt oder nicht gezwungen, ihre Hotelimmobilien in der jetzigen Zeit für einen Preisabschlag zu veräußern. Die Regierungshilfen zeigen auch langsam ihre Wirkung und einige Betreiber konnten ihre Liquiditätssituation erheblich verbessern. Eine große Insolvenzwelle oder Zunahme von Notverkäufen bleibt damit auch in den kommenden Monaten eher unwahrscheinlich.“