Der Markt für Mikroapartments in Deutschland wird in den kommenden Jahren stark wachsen, so eine neue Studie von Cushman & Wakefield. Die aktuellen Projekte in Planung und in Bau bilden eine starke Pipeline. Gleichzeitig ist der Markt in Deutschland noch sehr jung, offen für neue Player und wird sich weiter professionalisieren.
Dynamische Projektentwicklungs-Pipeline
Etwa 500 Projektentwicklungen mit 50.000 Student und Business Apartments werden bis 2025 in Deutschland fertiggestellt. Die meisten neuen Wohnprojekte werden in den Top 7- und Universitätsstädten realisiert. Zwar waren die Studentenwerke mit knapp 200.000 Apartments im Jahr 2020 in Deutschland noch der größte Betreiber von Studentenwohnheimen, doch gab es daneben bereits einen Bestand von etwa 50.000 Student und Business Apartments privater Anbieter, ein Großteil davon in den Top 7-Städten.
Spitzen-Renditen für Mikroapartments
Die Renditen für Mikroapartments bieten mit 3,30 % (2020) weiterhin ein Premium gegenüber dem klassischen Wohnen – nähern sich diesem aber in den vergangenen Jahren deutlich angenähert. Die durchschnittliche All-In-Miete liegt bundesweit bei etwa 520 Euro im Monat. Das Spektrum reicht dabei von etwa 260 bis 1.300 Euro monatlich, wobei die höchsten Preise in den Top-7-Städten erzielt werden. Grund dafür sind Qualität und Lage sowie Unterschiede bei den Angeboten und der Mieterklientel. Die durchschnittliche Größe eines Apartments beträgt 20 bis 25 Quadratmeter. Kleine Apartments beginnen bei 15 Quadratmetern, große reichen bis zu 40 Quadratmeter.
Niedrige Markteintrittsbarrieren für neue Player
Markus Elmer, Co-Head of Residential Advisory Investment Advisory, Cushman & Wakefield, erklärt: „Niedrige Markteintrittsbarrieren ermöglichen neuen Playern, sich schnell im Markt mit ihrer Marke und eigenem Konzept zu etablieren. Einerseits ist so ein großes und schnelles Wachstum an Micro-Living-Angeboten möglich. Andererseits kann es dadurch zu einer beschleunigten Marktkonsolidierung kommen. Fest steht: Es ist ein spannender Markt mit vielen Optionen für Player, die jetzt handlungsbereit sind."
Mangel an Produkten und Covid-19-Pandemie bremsen Entwicklung
Das Transaktionsvolumen im Bereich Micro-Living lag 2020 mit rund 660 Millionen Euro deutlich unter dem Höhepunkt von 2017, als der Investmentmarkt für Mikroapartments in Deutschland knapp unter zwei Milliarden Euro erreichte. Simon Jeschioro, Head of Investment Advisory Cushman & Wakefield ordnet ein: „Neben der Covid-19-Pandemie war ein wesentlicher Grund dafür der Mangel an verfügbarem Produkt. Das Investoreninteresse ist ungebrochen hoch. Durch die große Micro-Living-Pipeline einiger Entwickler und Betreiber ist von einem steigenden Transaktionsvolumen in den nächsten Jahren auszugehen.“