Das Investmentvolumen am Gesundheitsimmobilienmarkt hat laut einer Untersuchung der internationalen Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W) im ersten Halbjahr 2021 über 1,15 Mrd. Euro erreicht. Das sind 35 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
Der Verkauf von 19 Pflegeeinrichtungen von Azurit an Aedifica im ersten Quartal 2021 sowie der Ankauf der fünf Pflege- und Senioreneinrichtungen durch Capital Bay im zweiten Quartal hatten daran einen entscheidenden Anteil. Insgesamt betrug der Anteil von Portfoliotransaktionen am Gesamtumsatz des ersten Halbjahres 2021 rund 30 %.
Das Transaktionsvolumen im Pflegebereich summierte sich auf etwa 920 Mio. Euro, wovon rund 550 Mio. Euro in Pflegeheime und über 370 Mio. Euro in Seniorenresidenzen mit Betreutem Wohnen entfielen. Ärztehäuser hatten mit etwa 230 Mio. Euro einen Anteil von 20 % am Gesamttransaktionsvolumen.
„Grund für das zunehmende Interesse an Pflegeimmobilien sind die hohe Systemrelevanz, eine fortschreitende Betreiber-Professionalisierung und ein starkes Nachfragewachstum durch den demografischen Wandel“, so Jan-Bastian Knod, Head of Healthcare Advisorybei C&W. „Zudem wächst der Wunsch von Investoren, die Diversifikation ihrer Portfolios durch Gesundheitsimmobilien zu vergrößern“, so Knod weiter.
Insbesondere Pflegeheime erreichen weiterhin Spitzenrenditen von 4,0 %. Ursache sind ein Mangel an entsprechenden Produkten bei gleichzeitig hohem Anlagedruck und einer starken Nachfrage seitens institutioneller Investoren. Im Laufe der kommenden Monate erwartet C&W hier deshalb eine Renditekompression. Unklar ist, ob bis Jahresende die Marke von 3 Mrd. Euro Transaktionsvolumen übertroffen werden kann.