Zwei größere Mietvertragsabschlüsse stabilisieren den Büromarkt
Im ersten Halbjahr wurden rund 172.000 Quadratmeter Bürofläche vermietet – 21 % weniger als im fünfjährigen Durchschnitt. Der Büroflächenumsatz im zweiten Quartal liegt mit knapp 88.000 Quadratmetern leicht über dem Wert des ersten Quartals von rund 84.000 Quadratmetern. Größte Abschlüsse waren die von Nestlé Deutschland im Projekt Kreisler im Bahnhofsviertel mit rund 20.000 Quadratmetern und von Siemens in der Quartiersentwicklung Gateway Gardens am Frankfurter Flughafen mit rund 15.000 Quadratmetern. Auf diese beiden Abschlüsse sind insgesamt 20 % des gesamten Flächenumsatzes zurückzuführen. Hingegen stellen 219 Abschlüsse unter 1.000 Quadratmetern insgesamt 43 % des Frankfurter Flächenumsatzes im ersten Halbjahr dar.
Pierre Nolte, Leiter Bürovermietung Frankfurt bei Cushman & Wakefield, erklärt: „Die Auswirkungen der globalen COVID-19-Pandemie sind am Markt noch immer zu spüren. Auch wenn der Flächenumsatz in diesem Halbjahr deutlich besser ausgefallen ist als noch im ersten Halbjahr 2020, so fehlen bisher weiterhin größere Abschlüsse zwischen 3.000 und 5.000 Quadratmetern. Der Trend der Mieter geht klar in Richtung kleinere Fläche in guter Lage. Das wird auch an der Entwicklung der Durchschnittsmiete deutlich. Grundsätzlich sehen wir eine erhöhte Aktivität von Mietgesuchen, die noch in diesem Jahr abgeschlossen werden sollen und sich positiv auf den Gesamtflächenumsatz auswirken werden. Daher gehen wir für das Gesamtjahr von einem Jahresumsatz von unter 400.000 Quadratmetern aus.“
Leerstand steigt durch Fertigstellungen und freigezogene Flächen
Der Büroflächenleerstand ist in den letzten 12 Monaten um rund 100.000 Quadratmeter auf aktuell knapp 950.000 Quadratmeter gestiegen. Die Leerstandsquote liegt bei 8,1 %. Gründe für den Leerstand sind sowohl noch freie Flächen in den fertiggestellten Neubauten der letzten Monate als auch freigewordene Flächen in älteren Beständen, die noch keinen Nachmieter gefunden haben. Besonders ausgeprägt macht sich dies in den Teilmärkten City, Europaviertel/Messe und im Frankfurter Westen bemerkbar, die den relativ höchsten Zuwachs an Leerstand über die letzten 12 Monate aufweisen.
Fertigstellungen über dem Durchschnitt
Im ersten Halbjahr wurden Projektentwicklungen im Volumen von 87.000 Quadratmetern fertiggestellt. Für das zweite Halbjahr werden Fertigstellungen von rund 115.000 Quadratmetern erwartet, wovon nur noch 23 % verfügbar sind. Das gesamte Fertigstellungsvolumen für 2021 liegt damit deutlich über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. 2022 dürften Neubauflächen von insgesamt knapp 215.000 Quadratmetern bezugsfertig werden. Die Vorvermietungsquote in diesen Flächen liegt aktuell bei 40 %.
Spitzenmiete stabil, Durchschnittsmiete steigt
Die Spitzenmiete liegt seit Ende März 2021 unverändert bei 46,00 Euro pro Quadratmeter und Monat. Im Zwölfmonatszeitraum ist sie um 2,2 % gestiegen. Die gewichtete Durchschnittsmiete über alle Neuabschlüsse der letzten zwölf Monate liegt Ende Juni bei 23,20 Euro pro Quadratmeter und Monat. Im Vergleich zum ersten Quartal 2021 ist sie um 0,60 Euro gestiegen. Im zweiten Quartal fanden wieder mehr Anmietungen im Bankenviertel und Westend statt, die den Anstieg begünstigten. Ebenso ist der Anteil an Projektanmietungen gegenüber dem Vorjahr gestiegen (26 % vs. 22 %). Die Nachfrage nach Premiumflächen in guter Lage ist bei den Mietern ungebrochen, das könnte den Druck auf die Spitzenmiete bis Ende des Jahres weiter erhöhen.