Der Verkauf des „T1“ im Hochhaus-Ensemble FOUR von Groß & Partner an Allianz und die Bayerische Versorgungskammer zu einem Preis von 1,4 Mrd. EUR hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das Investmentvolumen der ersten drei Quartale 2021 im gewerblichen Immobilienmarkt in Frankfurt deutlich über dem Vorjahresergebnis liegt. Mit einem Umsatz von 4,96 Mrd. EUR wurde es um rund 1,3 Mrd. EUR bzw. circa 38 Prozent übertroffen, so die internationale Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W). Allein mehr als 2,4 Mrd. EUR entfielen auf das 3. Quartal.
Größte Einzeltransaktion in Deutschland lässt schwaches 1. Halbjahr vergessen
Der Verkauf des „T1“ stellt zugleich die größte jemals in Deutschland registrierte Einzeltransaktion dar. Zusammen mit der Veräußerung des „Skyper“ für rund 550 Mio. EUR deckt sie circa 40 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens des bisherigen Jahres ab. Hinzu kamen zahlreiche Deals im Bereich zwischen 20 Mio. EUR und 50 Mio. EUR.
Circa 80 Prozent des Umsatzes entfallen auf Bürosegment
Der Frankfurter Investmentmarkt wird klar von Büroimmobilien dominiert. Auf dieses Segment entfielen rund 80 Prozent der von C&W bislang in diesem Jahr verzeichneten Transaktionen. Mit dem anstehenden Verkauf des „Marienturms“ zeichnet sich hier bereits der nächste große Hochhausdeal ab. Sollte diese Transaktion noch 2021 abgeschlossen werden, ist bis zum Jahresende ein Transaktionsvolumen oberhalb des Vorjahresergebnisses von 6,5 Mrd. Euro zu erwarten. Handels- und Hotelimmobilien werden daran nur einen geringen Anteil haben. Auf Transaktionen in diesen beiden Asset-Klassen entfiel in den ersten drei Quartalen nur ein Umsatz von unter 200 Mio. EUR.
Richard Tucker, Head of Capital Markets Frankfurt bei Cushman & Wakefield, fasst zusammen: „Die Corona-Pandemie hat die Diskrepanz zwischen Produkt und Kapital nochmals verstärkt. Das Marktgeschehen mit dem klaren Fokus auf die begehrten Core-Immobilien in innerstädtischen Lagen spiegelt dies wider. Zudem sorgen Bieterprozesse für deutliche Preissteigerungen. Dadurch ist eine weitere Renditekompression für die Toplagen zu erwarten, die nachgelagert auf die angrenzenden Teilmärkte überspringen wird.“
Renditeniveau weiter stabil
Die Nettoanfangsrendite für erstklassige Büroimmobilien in Spitzenlagen liegt seit Ende 2019 stabil bei 2,75 Prozent. C&W erwartet hier bis Jahresende ein leichtes Nachgeben. In dezentralen Lagen wird ein Niveau von 4,45 Prozent erreicht.
Die Rendite für qualitativ hochwertige Logistikimmobilien notiert zum Ende des 3. Quartals bei 3,10 Prozent, was einem Rückgang um 20 Basispunkte im Vergleich zum Vorquartal entspricht. Auch für diese Asset-Klasse ist bis zum Jahresende mit einer weiteren leichten Verteuerung zu rechnen.
Die Spitzenrendite für innerstädtische Geschäftshäuser liegt aktuell bei 3,70 Prozent. Hier wird eine stabile Entwicklung bis zum Jahresende erwartet.