Das Research-Team von Cushman & Wakefield hat die Frage untersucht, wie sich die Anwesenheit in Büros während der Corona-Pandemie entwickelt hat. Ergebnis: Gleich zu Beginn der Pandemie ist die Anwesenheit um rund 60 Prozent gefallen. Aktuell liegt die Anwesenheit nur noch gut ein Viertel unter dem Vor-Corona-Durchschnitt – die vierte Corona-Welle spiegelt sich noch nicht in der Anwesenheitsquote wider. In der Krise kommen die Menschen morgens früher, sind vor allem dienstags bis donnerstags im Büro und bleiben freitags häufig im Homeoffice.
Die Studie analysiert von PlaceSense erhobene Bewegungsinformationen aus anonymisierten und freigegebenen Standortdaten von Smartphone-Apps. So wurde die Anwesenheit in 15 ausgewählten Bürogebieten der Top 5-Märkte – etwa das Lyoner Quartier in Frankfurt, Parkstadt-Schwabing in München oder die City Nord in Hamburg – erfasst und ein Anwesenheits-Index berechnet. Dieser reicht über einen Zeitraum von gut 2,5 Jahren von April 2019 bis November 2021. Der Indexwert 100 steht dabei für den Durchschnitt der Vor-Corona-Zeit.
Helge Zahrnt, Head of Research & Insight Germany bei Cushman & Wakefield, erklärt: „Die Anwesenheitsanteile verschieben sich während der Corona-Zeit zeitlich nach vorne. Sie fallen zum Nachmittag schneller ab. Das heißt, dass Arbeitnehmer während der Corona-Pandemie früher am Tag in die Büros fahren und sie auch eher wieder verlassen als vor der Pandemie.“
Auch mit Blick auf die einzelnen Wochentage sind Unterschiede erkennbar. Der Anwesenheitsanteil an Freitagen liegt während der Corona-Pandemie unter dem vor der Pandemie. Dafür sind die Anteile an den übrigen Wochentagen höher. Bei nur geringen Unterschieden sind Dienstag und Mittwoch die meistfrequentierten Wochentage. Montag und Freitag sind somit die beliebtesten Homeoffice-Tage.
Die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Einschränkungen haben ab März 2020 zu einem deutlichen Rückgang der Anwesenheit in den Büros geführt. Nach Belebung der Anwesenheit im Sommer 2020 bilden sich auch die zweite und dritte Welle spiegelbildlich ab. Seit Frühsommer 2021 ist eine langsame Erholung der Anwesenheit erkennbar, Anfang November liegt die Anwesenheit noch rund 25 Prozent unter dem Vor-Corona-Durchschnitt.
Zahrnt weiter: „Dabei kann die Situation bei einzelnen Unternehmen sehr unterschiedlich ausfallen: Von deutlich erhöhter Homeoffice-Nutzung bis zu nahezu der gesamten Belegschaft wieder im Büro. Im Zuge der aktuell grassierenden vierten Corona-Welle und der wieder zunehmenden Homeoffice-Nutzung wird für die nächsten Wochen eine sinkende Anwesenheit erwartet.“