Mit einem Flächenumsatz von 442.000 m² wurde das Vorjahresergebnis auf dem Frankfurter Bürovermietungsmarkt um 34 Prozent übertroffen. Dazu hat vor allem ein starkes 4. Quartal beigetragen, das mit 188.000 m² mehr als doppelt so viel Umsatz registrierte wie das Vorquartal. Auch im zweiten Pandemiejahr wurde der Zehnjahresschnitt verfehlt, jedoch nur um moderate 10 Prozent.
Zum positiven Ergebnis haben einige Großabschlüsse außerhalb des Stadtzentrums beigetragen. Mit 59.200 m² war Eschborn wie bereits 2020 der aktivste Teilmarkt. Die Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle sorgte mit ihrer Anmietung von mehr als 21.000 m² im Projekt Börsenplatz Eschborn für den größten Abschluss des Jahres. Auch der Teilmarkt Niederrad erlebte mit rund 57.000 m² einen hohen Flächenumsatz. Dazu trugen vor allem Großanmietungen wie die von 15.000 m² durch Worldline im Atricom bei.
Pierre Nolte, Leiter Bürovermietung Frankfurt bei Cushman & Wakefield, erklärt:
„Mittlerweile haben sich viele Unternehmen auf eine langfristige Immobilienstrategie für die Post-Corona-Zeit festgelegt. Darum wurden 2021 einige Großgesuche, die wegen der Pandemie geruht hatten, wieder aufgenommen, was sich sehr positiv auf den Flächenumsatz auswirkte. Allein 16 Abschlüsse über 5.000 m² mit einem Umsatz von rund 168.000 m² zeigen deutlich die gestiegene Aktivität. In dieser Größenklasse konnte der Flächenumsatz im Vergleich zum Vorjahr um über 50 Prozent zulegen. Für 2022 erwarten wir eine Fortsetzung dieser Dynamik. So dürfte gerade die anhaltende Zentralisierung des Bankensektors im nächsten Jahr weitere größere Abschlüsse nach sich ziehen und für einen Gesamtumsatz am Markt im Bereich zwischen 450.000 und 500.000 m² sorgen.“
Leerstand steigt leicht an
Trotz zahlreicher Anmietungen in Bestandsgebäuden stieg der Leerstand im 4. Quartal leicht an. Grund hierfür sind vor allem großflächige Untermietflächen, die durch Finanzinstitute angeboten werden. Insgesamt betrug der Leerstand (inklusive Untermietflächen) zum Jahresende rund 952.000 m², was einer Quote von 8,1 Prozent entspricht (Ende 2020: 7,4 Prozent). Auf Untermietflächen entfielen mit fast 155.000 m² rund 16 Prozent der kurzfristig verfügbaren Flächen. Deutliche Leerstandsanstiege im Vergleich zum Vorquartal verzeichneten die Teilmärkte City West und Europaviertel/Messe, wo auch 2022 weitere Flächen durch Umzüge oder Projektfertigstellungen auf den Markt kommen werden.
Einige Projektentwicklungen mit Verzögerungen
2021 kamen rund 195.000 m² Bürofläche neu auf den Markt, von denen rund 75 Prozent zum Zeitpunkt der Fertigstellung bereits belegt waren. Damit wurde der Zehnjahresschnitt um mehr als ein Viertel übertroffen. Auch die nächsten Jahre werden durch eine hohe Bautätigkeit geprägt sein. Jedoch werden im Jahr 2022 Verzögerungen bei einigen Projekten für leichte Rückgänge des Fertigstellungsvolumens sorgen. So dürften 2022 nicht, wie zuletzt prognostiziert, 210.000 m² fertiggestellt werden, sondern vermutlich nur rund 141.000 m². Auch langfristig bleibt die Pipeline gut gefüllt: 2021 wurden im CBD und den angrenzenden Teillagen unter anderem die Bürohochhausprojekte Central Business Tower, Millennium Tower und Canyon angekündigt. Diese Projekte belegen das Vertrauen der Entwickler in den Standort Frankfurt.
Durchschnittsmiete sinkt leicht
Die Spitzenmiete notiert im Vergleich zum Vorquartal unverändert bei monatlich 46,50 EUR/m2. Im Zwölfmonatszeitraum betrug der Anstieg 3,3 Prozent. Die gewichtete Durchschnittsmiete über alle Neuabschlüsse der letzten zwölf Monate lag Ende 2021 bei monatlich 23,20 EUR/m2. Große Anmietungen in den günstigeren Stadtrandlagen haben für einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um 0,40 EUR/m² bzw. 1,7 Prozent gesorgt.