Im 1. Quartal 2022 hat sich das Transaktionsvolumen auf dem Frankfurter Gewerbeimmobilienmarkt mit rund 2,2 Mrd. EUR (Q1/2021: 970 Mio. EUR) gegenüber dem Vorjahresquartal mehr als verdoppelt. Maßgeblich beeinflusst wurde das Ergebnis durch die Übernahme der alstria-office REIT-AG durch Brookfield Asset Management, in deren Folge in der Mainmetropole zahlreiche Objekte den Eigentümer wechselten. Die größte Einzeltransaktion war der Verkauf des Marienturms für über 800 Mio. EUR an die DWS für den südkoreanischen Pensionsfonds NPS.
Bürosegment dominiert, Industrial-Bereich mit starkem Ergebnis
Mehr als 80 Prozent des Transaktionsvolumens des 1. Quartals entfielen auf Büroimmobilien. Mit 1,8 Mrd. EUR wurde das Vorjahresergebnis für diese Asset-Klasse von 735 Mio. EUR deutlich übertroffen. Die elf Büroobjekte der alstria-office REIT-AG im Frankfurter Markgebiet vereinigten dabei rund 30 Prozent des Transaktionsvolumens.
Für den Industrial-Bereich registrierte C&W im 1. Quartal ein Volumen von rund 280 Mio. EUR. Damit ist das Ergebnis des Gesamtjahres 2021 (260 Mio. EUR) bereits übertroffen. Zum Ergebnis hat neben dem Verkauf eines DHL-Logistikzentrums in Florstadt auch eine Portfoliotransaktion mehrerer Unternehmensimmobilien von Cilon an Beos beigetragen, die auch Objekte im Frankfurter Markgebiet beinhaltete.
Im Hotelsegment wurde ein Volumen von 50 Mio. EUR erreicht und das Vorjahresergebnis von 125 Mio. EUR um 60 Prozent unterschritten. Eine der wenigen Transaktionen stellte der Verkauf des ehemaligen Meininger-Hotels im Europaviertel an Blantyre Capital dar.
Alexander Kropf, Head of Capital Markets Germany bei Cushman & Wakefield, fasst zusammen: „Das verhaltene Transaktionsgeschehen im Schlussquartal des Vorjahres hat zu einer Verschiebung einiger Transaktionen in das 1. Quartal 2022 geführt. Dieser Effekt sorgt neben der alstria-Übernahme für ein außergewöhnlich starkes Quartalsergebnis und verschafft Frankfurt den Spitzenplatz unter den Top-7-Märkten. Im Jahresverlauf gelangen weitere großvolumige Produkte im CBD und in den Stadtteillagen auf den Markt, Investoren werden angesichts der steigenden Zinsen, der immensen geopolitischen Unsicherheiten infolge des Ukraine-Kriegs sowie der Sorge vor einem wirtschaftlichen Abschwung jedoch voraussichtlich noch genauer auf Lagekriterien und einen bonitätsstarken Mieterbesatz mit langen Vertragslaufzeiten blicken.“
Renditen im Vergleich zum Vorquartal stabil
Die Nettoanfangsrendite für erstklassige Büroimmobilien in Spitzenlagen lag im Vergleich zum Vorquartal unverändert bei 2,60 Prozent. Auch in den dezentralen Lagen blieb die Spitzenrendite mit 4,30 Prozent stabil. Die derzeitigen Entwicklungen im Finanzierungsumfeld durch gestiegene Zinsen werden sich zeitversetzt jedoch auch auf die Renditen für Büroimmobilien auswirken. Vor allem in den Spitzenlagen dürften Investoren aufgrund der anhaltend niedrigen Renditeaussichten alternativer Anlageformen und der unverändert hohen Liquidität im Markt im Gegenzug ihren Eigenkapital-Anteil ausweiten. Dementsprechend geht C&W bis zum Jahresende von einem stabilen Renditeniveau aus.
Die Rendite für qualitativ hochwertige Logistikimmobilien notiert zum Ende des 1. Quartals unverändert bei 3,00 Prozent. Für diese Asset-Klasse ist bis Ende 2022 mit einer weiteren leichten Renditekompression von 10 Basispunkten zu rechnen.
Die Spitzenrendite für innerstädtische Geschäftshäuser gab gegenüber dem Vorquartal leicht um 5 Basispunkte auf 3,40 Prozent nach.