Der gewerbliche Immobilieninvestmentmarkt in Düsseldorf und im erweiterten Logistikmarktgebiet erreicht im 1. Halbjahr 2022 ein Transaktionsvolumen von 1,96 Mrd. EUR. Das Ergebnis wird vor allem durch die vielen Objekte bestimmt, die im Rahmen der Übernahme der Alstria Office REIT den Eigentümer wechselten. In den Monaten April bis Juni sank das Transaktionsvolumen auf rund 445 Mio. EUR, nach einem deutlichen höheren Ergebnis von rund 1,5 Mrd. EUR im 1. Quartal.
Auslöser der gedämpften Transaktionsdynamik im 2. Quartal 2022 sind stark gestiegene Fremdkapitalzinsen und die geopolitischen Unsicherheiten in Europa. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das Ergebnis im 1. Halbjahr einem Umsatzplus von rund 75 Prozent. Auch der 5-Jahresmittelwert der jeweils ersten Halbjahre wird um knapp 48 Prozent übertroffen.
Investoren bevorzugen Büroimmobilien
Büroimmobilien sind nach wie vor die klar bevorzugte Nutzungsart der Investoren. Insgesamt summiert sich das Transaktionsvolumen dieser Assetklasse im 1. Halbjahr auf rund 1,48 Mrd. EUR. Somit entfallen mehr als drei Viertel des gesamten Umsatzvolumens auf Büroimmobilien. Die meisten Bürotransaktionen wurden jedoch bereits im 1. Quartal umgesetzt, im 2. Quartal erreicht das Bürotransaktionsvolumen lediglich rund 160 Mio. EUR. Im Düsseldorfer Logistik-Marktgebiet, das auch die Umlandgebiete einbezieht, erreichen Logistik- und Industrial-Immobilien mit rund 260 Mio. EUR das stärkste Halbjahresvolumen überhaupt. Ihr Umsatzanteil liegt im 1. Halbjahr 2022 bei rund 13 Prozent. Das Investitionsvolumen mit Handelsimmobilien ist weiterhin sehr gering und erzielt Umsatzanteile unterhalb der Ein-Prozent-Marke.
Angelo Augenbroe, Head of Capital Markets in Düsseldorf bei Cushman & Wakefield, kommentiert: „Der Investmentmarkt bekam die angespannte Lage auf den Finanzmärkten im 2. Quartal besonders stark zu spüren. Viele institutionelle Investoren beschäftigen sich derzeit intensiv mit den gestiegenen Fremdkapitalzinsen. Verkaufsprozesse sind daher ins Stocken geraten. Wir erwarten jedoch, dass sich über die Sommermonate die aktuell herrschende Unsicherheit legt, Käufer und Verkäufer unter den veränderten Rahmenbedingungen wieder zueinander finden und wieder mehr Dynamik am Markt entsteht.“
Für das Gesamtjahr 2022 erwartet Cushman & Wakefield ein Transaktionsvolumen in Höhe der 3,0 Mrd.-EUR-Marke und damit über dem Ergebnis des Vorjahres.
Lange Phase der Renditekompressionen vorüber
Die Spitzenrendite für hochqualitative und moderne Core-Büroimmobilien ist im Vergleich zum 1. Quartal um 25 Basispunkte auf aktuell 3,15 Prozent gestiegen. Hier haben die stark gestiegenen Fremdfinanzierungskosten maßgeblichen Einfluss auf die Preisgestaltung. Die Kaufpreisgebote für erstklassige Core-Produkte liegen derzeit bis zu fünf Faktoren unterhalb des Niveaus der vorangegangenen Quartale. Das angekündigte Ende der aktuellen Geldpolitik der Europäischen Zentralbank wird im weiteren Jahresverlauf nicht zu einer Entspannung auf den Finanzmärkten beitragen. Von weiter ansteigenden Spitzenrenditen ist deshalb auszugehen.
Die Spitzenrendite für 1-A-Einzelhandelsimmobilien beträgt aktuell 3,65 Prozent. Für erstklassige Logistikimmobilien notiert die Spitzenrendite bei 3,10 Prozent.