Das 3. Quartal 2022 zeichnet sich auf dem Frankfurter Büromarkt durch ein positives Umsatzergebnis aus, berichtet die international tätige Immobilienberatung Cushman & Wakefield. Insgesamt wurden Vermietungen und Eigennutzungen im Umfang von 102.500 m² vereinbart.
Das entspricht einem Umsatzplus von 26 Prozent gegenüber dem Vorquartal beziehungsweise 13 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Innerhalb der ersten drei Quartale 2022 wurde auf dem Frankfurter Büromarkt ein Gesamtflächenumsatz von 291.000 m² erzielt. Dieser Wert liegt rund 15 Prozent über dem Vorjahreswert. Der 5-Jahresdurchschnitt wurde um circa 13 Prozent verfehlt.
Wenige Großabschlüsse im 3. Quartal
Vorangetrieben wurde das Quartalsergebnis vor allem durch die Vermietung des Objektes Gallusanlage 8 mit 18.600 m² Bürofläche an die ODDO BHF AG. Dies war im 3. Quartal die einzige Anmietung über 10.000 m². Die nächstgrößeren Abschlüsse waren die der Universitätsklink Frankfurt mit 8.200 m² im „Allianz-Kai“ sowie die Anmietung von 6.900 m² Bürofläche durch die Ingenieurgesellschaft Schüßler-Plan in der Projektentwicklung „Atreeum“ im Frankfurter Ostend.
Pierre Nolte, Leiter Bürovermietung Frankfurt bei Cushman & Wakefield, erläutert: „Wie bereits in den Vorjahren trotzt das Frankfurter Bankenviertel allen Widrigkeiten und bleibt mit Abstand der Teilmarkt mit der größten Flächennachfrage. Insbesondere der von Cushman & Wakefield vermittelte Mietvertragsabschluss der ODDO BHF AG setzt ein klares Signal, dass Großnutzer auch zukünftig auf die physische Anwesenheit der Mitarbeiter im Büro setzen. Dafür spricht auch die allgemein hohe Aktivität auf der Nutzerseite. Der Markt wird aktiv auf Alternativen zur aktuellen Nutzungssituation hin geprüft und es liegt eine hohe Anzahl von großen Flächengesuchen vor – deutlich über dem Volumen der letzten beiden Jahren. Ob dies am Ende auch zu einem hohen Flächenumsatz und vielen Umzügen führt, ist derzeit noch nicht absehbar. Entsprechend gehen wir von einem Gesamtergebnis des Flächenumsatzes 2022 unter dem Wert des Vorjahres aus.“
Sinkender Leerstand
Die Leerstandsquote beläuft sich zum Ende des 3. Quartals 2022 auf 7,2 Prozent. Damit ist sie im Vergleich zum Vorquartal um 90 Basispunkte gesunken. Insgesamt wurden Ende September rund 850.800 m² Bürofläche für eine Anmietung mit kurzfristigem Bezug angeboten. Der Rückgang von 104.200 m² ist vor allem auf Untermietflächen zurückzuführen, die nicht mehr für einen Bezug innerhalb von 3 Monaten angeboten werden und somit nicht mehr zum Leerstand zählen.
Hohes Fertigstellungsvolumen im 3. Quartal
Innerhalb der ersten drei Quartale 2022 wurden 88.200 m² Bürofläche im Frankfurter Marktgebiet fertiggestellt, wovon noch 17 Prozent verfügbar sind. Allein das 3. Quartal brachte 63.700 m² neue Fläche. Hierzu zählt unter anderem die Fertigstellung des „ONE“ im Europaviertel mit rund 44.500 m² Bürofläche. Bis Jahresende werden weitere 35.000 m² erwartet, wovon 48 Prozent noch verfügbar sind. Damit läge das Fertigstellungsvolumen des Gesamtjahres erstmals seit zwei Jahren unter der 200.000 m²-Marke. Das geplante Fertigstellungsvolumen für 2023 beträgt 215.100 m² mit einer Vorvermietungsquote von aktuell knapp 40 Prozent.
Leicht gesunkene Durchschnittsmiete
Die gewichtete Durchschnittsmiete über alle Neuvermietungen der letzten 12 Monate liegt derzeit bei monatlich 23,30 EUR/m². Das entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorquartal um 0,50 EUR/m² beziehungsweise 2,1 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr ist die gewichtete Durchschnittsmiete um 0,70 EUR/m² gesunken. Die Spitzenmiete liegt zum Ende des 3. Quartals bei monatlich 47,50 EUR/m² und weist damit gegenüber dem Vorquartal keine Veränderungen auf. Innerhalb der letzten 12 Monate stieg die Spitzenmiete um 1,00 EUR/m² an. Nach der Erwartung von Cushman & Wakefield wird das Mietniveau aufgrund der Nachfrage nach modernen, energieeffizienten Büroflächen sowie den anhaltend hohen Baukosten im weiteren Jahresverlauf stabil bleiben.