Innerhalb der ersten drei Quartale 2022 beträgt das Transaktionsvolumen gewerblich genutzter Immobilien und Entwicklungsgrundstücke am Frankfurter Investmentmarkt laut der international tätigen Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W) circa 4,0 Mrd. EUR. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum entspricht das einem Umsatzrückgang von 17 Prozent. Vor allem das 1. Halbjahr, in dem bereits 3,4 Mrd. EUR investiert wurden, hat zum bisherigen Jahresergebnis beigetragen. Das 3. Quartal 2022 steuerte lediglich rund 635 Mio. EUR bei.
Bürosegment überwiegt, Logistik deutlich über Vorjahreswert
Mit 77 Prozent beziehungsweise etwa 3,1 Mrd. EUR entfiel der größte Investitionsanteil im bisherigen Jahresverlauf auf Büroimmobilien. Im 3. Quartal wurde innerhalb dieser Asset-Klasse ein Transaktionsvolumen von rund 335 Mio. EUR erzielt. Vor allem Verkäufe in Eschborn trieben das Frankfurter Marktgeschehen der zurückliegenden drei Monate an. Das „SKY Eschborn“ wurde für circa 110 Mio. EUR von dem Projektentwickler Cilon an den Investmentmanager ABG Capital veräußert. Hinzukommend wechselten der „Horizon Tower“ und die „KÖ 3“ den Eigentümer. Innerhalb der Frankfurter Stadtgrenze wurden die Friedrich-Ebert-Anlage 54 im Westend sowie die Kennedyallee 123 in Sachsenhausen veräußert. Beide Objekte werden zukünftig von den Käufern selbst genutzt.
Die Investitionssumme im Bereich der Logistik- und Industrieimmobilien in den ersten drei Quartalen 2022 beträgt 480 Mio. EUR und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahreswert (220 Mio. EUR) mehr als verdoppelt. Der Umsatzanteil am Gesamtvolumen beträgt rund 12 Prozent.
Michael Fleck, Head of Capital Markets Frankfurt bei Cushman & Wakefield, fasst zusammen: „Wie das aktuell schwache Quartalsergebnis zeigt, haben die Auswirkungen des deutlichen Inflationsanstiegs und des veränderten Finanzierungsumfelds den Frankfurter Immobilieninvestmentmarkt erreicht. Die aus der Volatilität resultierende Unsicherheit und das noch nicht absehbare Ende dieser Phase führen dazu, dass Preisfindungen sich extrem schwierig gestalten.“
Renditen steigen über alle Asset-Klassen hinweg
Die Nettoanfangsrendite für Büroobjekte erstklassiger Qualität in Spitzenlage liegt Ende des 3. Quartals bei 3,10 Prozent, in den dezentralen Lagen bei 5,00 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal entspricht dies einem Anstieg von 25 beziehungsweise 45 Basispunkten. Die hohen Finanzierungskosten in Kombination mit den geopolitischen Unsicherheiten werden bis zum Jahresende voraussichtlich weitere Renditesteigerungen zur Folge haben.
Erstklassige Logistikimmobilien werden aktuell mit einer Spitzenrendite von 3,60 Prozent gehandelt. Dieser Wert entspricht gegenüber Ende Juni 2022 einem Anstieg um 50 Basispunkte. Die Spitzenrendite für innerstädtische Geschäftshäuser notiert zum Ende des 3. Quartals bei 3,60 Prozent und ist somit um 20 Basispunkte gestiegen.
Vorjahresergebnis wird verfehlt
C&W rechnet damit, das sowohl beim Bürotransaktionsvolumen als auch beim Gesamtumsatz die Ergebnisse von 2021 nicht erreicht werden. Sie hatten im Vorjahr bei circa 4,8 Mrd. EUR beziehungsweise rund 5,9 Mrd. EUR gelegen.