Das Jahr 2023 startet am Frankfurter Büromarkt mit einem moderaten Quartalsumsatz, berichtet die international tätige Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W). Vermietungen und Eigennutzungen im Volumen von 92.200 m² wurden im 1. Quartal erzielt. Damit konnte der Flächenumsatz zwar im Vergleich zum schwachen 4. Quartal 2022 um 12 Prozent gesteigert werden, im Jahresvergleich fällt das Ergebnis jedoch 14 Prozent schwächer aus. Der Leerstand und die Mieten steigen.
Anzahl der kleinen Deals nimmt zu
Trotz eines im Jahresvergleich niedrigeren Flächenumsatzes erhöhte sich die Zahl der Vermietungen um rund 13 Prozent. Während im 1. Quartal 2022 114 Abschlüsse gezählt wurden, gab es im 1. Quartal 2023 insgesamt 129 Neuabschlüsse. Dieser Trend gilt vor allem für das Größensegment bis 500 m².
Die größte Anmietung des 1. Quartals wurde mit knapp 9.600 m² durch Universal Investment in der Projektentwicklung „Timber Pioneer“ im Frankfurter Europaviertel getätigt. Der nächstgrößere Abschluss erfolgte durch einen Mieter der öffentlichen Verwaltung, der in der Breitlacher Straße 92 in Frankfurt Rödelheim rund 9.100 m² anmietete. Weitere 5.800 m² wurden von Massif Central im Bethmannhof in der Innenstadt abgenommen.
Pierre Nolte, Head of Office Agency Frankfurt bei Cushman & Wakefield, erläutert: „Gegenüber anderen Top-5-Standorten zeigte sich der Frankfurter Büromarkt im 1. Quartal moderat, aber robust. Durch die Verschiebung einiger großvolumiger Vermietungsabschlüsse ins Jahr 2023 konnte der Flächenumsatz gegenüber dem Vorquartal gesteigert werden. Weitere großflächige Gesuche sind am Markt aktiv und könnten im Jahresverlauf trotz wirtschaftlicher Herausforderungen und eines generellen Trends zur Flächenreduzierung dafür sorgen, dass sich der Büroflächenumsatz auf dem Vorjahresniveau halten wird.“
Anstieg der Leerstandsquote auf 8,7 Prozent
Die Leerstandsquote beläuft sich zum Ende des 1. Quartals 2023 auf 8,7 Prozent. Rund 1 Mio. m² Bürofläche standen Ende März für eine Anmietung mit kurzfristigem Bezug zur Verfügung. Damit ist die Leerstandsquote gegenüber dem Vorquartal um 0,6 Prozentpunkte gestiegen, und im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,7 Prozentpunkte.
Hohes Fertigstellungsvolumen 2023 und 2024
Im 1. Quartal wurden rund 24.000 m² neue Bürofläche im Frankfurter Marktgebiet fertiggestellt. Hierzu zählen das „The Move Orange“ am Flughafen mit 12.000 m² Fläche sowie der zweite Bauabschnitt des „Oststern“ im Teilmarkt Ostend mit 9.400 m² Bürofläche. Im Gesamtjahr 2023 wird ein Fertigstellungsvolumen von rund 170.000 m² erwartet. Hier liegt die aktuelle Vorvermietungsquote bei knapp 44 Prozent. 2024 sollen circa 258.000 m² Bürofläche fertiggestellt werden. Davon sind bereits 56 Prozent vorvermietet.
Durchschnittsmiete steigt weiter
Die gewichtete Durchschnittsmiete über alle Neuvermietungen der letzten 12 Monate liegt bei monatlich 25,70 Euro/m². Im Vergleich zum 4. Quartal 2022 entspricht das einem Anstieg von 0,90 Euro/m² beziehungsweise 3,6 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr ist die gewichtete Durchschnittsmiete um 2,70 Euro/m² (11,7 Prozent) gestiegen. Vor allem Anmietungen in modernen, energieeffizienten und damit höherpreisigen Büroflächen begründen das Wachstum. Die Spitzenmiete liegt zum Ende des 1. Quartals bei monatlich 47,50 Euro/m² und zeigt sich unverändert gegenüber dem Vorquartal. Innerhalb der letzten 12 Monate stieg die Spitzenmiete um 1,00 Euro/m². C&W geht von einem weiteren Anstieg der Mieten aus, da die Bereitschaft vieler Nutzer zur Anmietung von hochwertigeren, ESG-konformen Flächen in zentralen Lagen ungebrochen hoch ist.