Das Transaktionsvolumen auf dem Münchener Markt für Gewerbeimmobilien erreichte nach Zahlen der international tätigen Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W) im 1. Quartal 2023 rund 505 Mio. Euro. Gegenüber dem 1. Quartal 2022 entspricht dies einem Umsatzrückgang von 47 Prozent.
Nur wenige große Bürotransaktionen
Während im 1. Quartal 2022 noch 73 Prozent des Transaktionsvolumens zum Bürosegment gehörten, ist der Anteil im 1. Quartal 2023 auf 37 Prozent (185 Mio. Euro) gefallen. Im 1. Quartal zählte Cushman & Wakefield drei Bürotransaktionen, darunter zwei Verkäufe im Value-add-Segment, den Verkauf des Objekts in der Nymphenburger Straße 112 für rund 65 Mio. Euro an die Becken Holding AG sowie die Veräußerung der Ungererstraße 71 für rund 18 Mio. Euro an die Bauwerk Capital GmbH & Co. KG. Ein weiteres Objekt im Core-Segment wurde für über 100 Mio. Euro von einer Versicherung erworben. Zum Vergleich: Im 1. Quartal 2022 wechselten sechs Bürogebäude mit einem Volumen von insgesamt 700 Mio. Euro den Besitzer.
Andere Assetklassen im Fokus der Investoren
Mit rund 290 Mio. Euro beziehungsweise 57 Prozent lag der Schwerpunkt des Transaktionsgeschehens im 1. Quartal 2023 auf Objekttypen außerhalb der Assetklassen Büro, Handel, Hotel, Industrie/Logistik. So wurde für 250 Mio. Euro ein Grundstück an der Seidlstraße 15 veräußert, was den teuersten Verkauf des Quartals darstellte, sowie mischgenutzte Gebäude und ein Schul- beziehungsweise Universitätsgebäude.
Handel und Industrie/Logistik erreichten im 1. Quartal 2023 einen Umsatz von jeweils 15 Mio. Euro. Gegenüber dem 1. Quartal 2022 bedeutet dies einen deutlichen Rückgang von 70 Prozent respektive 85 Prozent.
Jan Isaakson, Head of Capital Markets München bei C&W, fasst zusammen: „Während viele Kapitalgeber aus den Bereichen Versicherung oder Pensionskassen aktuell eher zurückhaltend agieren, zeigen sich private Käufer beziehungsweise Family Offices vermehrt aktiv. Die etablierten Lagen werden weiterhin von den Käufern präferiert. Durch die bestehende Transaktions-Pipeline ist davon auszugehen, dass der Umsatz in den kommenden Monaten zunehmen wird.“
Weiter steigende Bürospitzenrendite
Die Spitzenrendite für hochqualitative und moderne Core-Büroimmobilien in München liegt zum Ende des 1. Quartals 2023 bei 3,50 Prozent und damit 20 Basispunkte über dem Niveau des Vorquartals beziehungsweise 100 Basispunkte über dem Vorjahresquartalswert. Im 1. Quartal 2022 notierte die Spitzenrendite noch bei 2,50 Prozent.
Die Spitzenrendite für 1a-Einzelhandelsimmobilien erreichte zum Ende des 1. Quartals 3,40 Prozent und damit 20 Basispunkte mehr als im Vorquartal. Logistik-Immobilien werden im 1. Quartal 2023 mit einer Spitzenrendite von 4,15 Prozent gehandelt und haben damit die 4-Prozent-Marke überschritten.