Das Investmentvolumen für gewerblich genutzte Immobilien und Entwicklungsgrundstücke am Markt Frankfurt beträgtm 1. Halbjahr 2023 rund 365 Mio. Euro. Verglichen mit dem Vorjahr entspricht das einem Umsatzrückgang von 89 Prozent. Der 10-Jahresdurchschnitt wurde um 84 Prozent verfehlt. Noch niedriger lag das Halbjahresergebnis zuletzt vor 13 Jahren.
Büro stärkste Assetklasse
Mit einem Anteil von 44 Prozent (160 Mio. Euro) entfiel der Hauptanteil des Transaktionsvolumens im 1. Halbjahr auf Büros. Die größte Transaktion in dieser Assetklasse bildete der im 2. Quartal erfolgte Verkauf der Kölner Straße 10–12 in Eschborn an den französischen Investmentmanager Advenis für rund 70 Mio. Euro. Auch die Mergenthalerallee 45–47 in Eschborn wechselte im 2. Quartal den Eigentümer. Der Projektentwickler Cilon hat das Gebäude im Zuge einer Off-Market-Transaktion von der alstria Office REIT-AG mit dem Ziel gekauft, es einem Refurbishment und einer Repositionierung zu unterziehen.
Die Verkäufe von Industrie- und Logistikimmobilien erreichten einen Halbjahresumsatz von circa 50 Mio. Euro und waren damit für rund 14 Prozent des gewerblichen Investmentvolumens im Marktgebiet Frankfurt verantwortlich. Wesentlich dazu beigetragen hatte der Ankauf eines Logistikportfolios durch Peakside Capital Advisors am Frankfurter Flughafen.
Durch den Anteilsrückkauf der Signa von 20 Prozent am Galeria Kaufhof Gebäude an der Frankfurter Hauptwache belief sich der Anteil von Einzelhandelsimmobilien am gewerblichen Investmentvolumen auf rund 16 Prozent.
Der Anteil an internationalem Kapital beläuft sich innerhalb des 1. Halbjahres auf circa 57 Prozent (207 Mio. Euro). Dieses Jahr fokussiert sich das bisherige Marktgeschehen besonders auf kleinvolumige Büro- und Mixed-Use-Immobilien.
Michael Fleck, Head of Capital Markets Frankfurt, erläutert: „Besonders großvolumige Bürotransaktionen über 100 Mio. Euro, die in den vergangenen Jahren für eine Belebung des Marktes gesorgt haben, bleiben aktuell aus. Dies spiegelt die Zurückhaltung der Marktteilnehmer unter den gegebenen Bedingungen wider. Durch vermehrte Anfragen für Pitches und Kaufpreiseinschätzungen können jedoch Vorstellungen darüber gewonnen werden, in welchem Bereich sich Kaufpreise bewegen müssten.“
Bürospitzenrendite bei 3,95 Prozent
Die Nettoanfangsrendite für Büroobjekte mit erstklassiger Qualität in Spitzenlagen lag Ende des 2. Quartals 2023 bei 3,95 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal entspricht das einem Anstieg von 15 Basispunkten, gegenüber Q2 2022 einem Anstieg von 110 Basispunkten. Die Nettoanfangsrendite für Büroobjekte erstklassiger Qualität in dezentralen Lagen bleibt im Vergleich zum Vorquartal konstant bei 5,50 Prozent und liegt 95 Basispunkte über dem Wert des Vorjahres.
Erstklassige Logistikimmobilien werden aktuell mit einer Spitzenrendite von 4,15 Prozent gehandelt. Gegenüber Ende März 2023 ist dieser Wert stabil geblieben. Für innerstädtische Geschäftshäuser wurden 4,10 Prozent notiert und auch dieser Wert hält sich damit auf einem stabilen Niveau im Vergleich zum 1. Quartal 2023. Bis zum Jahresende gehen wir von weiter steigenden Renditen aus.