Das Transaktionsvolumen auf dem Münchener Markt für Gewerbeimmobilien erreichte im 1. Halbjahr 2023 rund 690 Mio. Euro, davon rund 185 Mio. Euro im 2. Quartal. Gegenüber dem 1. Halbjahr 2022 entspricht dies einem Umsatzrückgang von 53 Prozent.
Anzahl und Volumen der Bürotransaktionen massiv reduziert
Im 1. Halbjahr 2023 entfielen 38 Prozent des gewerblichen Transaktionsvolumens auf das Bürosegment (265 Mio. Euro) während es im 1. Halbjahr 2022 noch rund 1,1 Mrd. Euro beziehungsweise 74 Prozent waren. Somit ist zum Ende des 1. Halbjahres 2023 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ein Rückgang des Volumens im Bürosegment von 75 Prozent zu verzeichnen.
Insgesamt wechselten im 1. Halbjahr 2023 fünf Büroobjekte den Eigentümer, davon zwei im 2. Quartal 2023. Dies ist zum einen die Veräußerung eines Gebäudes in der Sonnenstraße für rund 21 Mio. Euro an die CDC Investissement Immobilier sowie der Verkauf des Projekts „The Source“ in der Baierbrunner Straße für rund 60 Mio. Euro an die Pangaea Life Capital Partners.
Der teuerste Bürodeal des 1. Halbjahres ist ein Objekt im Core-Segment, welches im 1. Quartal 2023 für über 100 Mio. Euro von einer Versicherung erworben worden war. Zum Vergleich: Im 1. Halbjahr 2022 wurden zwölf Bürogebäude mit einem Volumen von insgesamt rund 1,2 Mrd. Euro verkauft.
Grundstücke und mischgenutzte Gebäude im Fokus der Investoren
Mit 46 Prozent lag der Schwerpunkt des Transaktionsgeschehens im 1. Halbjahr 2023 auf Objekttypen der Kategorie „sonstige“. Die klassischen Assetklassen Büro, Handel, Hotel und Industrie/Logistik rückten in den Hintergrund. So wurden vier Grundstücke und vier mischgenutzte Objekte für insgesamt rund 320 Mio. Euro verkauft. Im 1. Halbjahr 2022 lag das Volumen der genannten Kategorie bei 180 Mio. Euro.
Die teuerste Transaktion in diesem Segment bleibt der Grundstücksverkauf an der Seidlstraße aus dem 1. Quartal 2023 für 250 Mio. Euro.
Die Assetklassen Handel und Industrie/Logistik konnten im 1. Halbjahr 2023 einen Umsatz von nur 25 Mio. Euro beziehungsweise 70 Mio. Euro erzielen, ein Rückgang von 50 Prozent respektive 30 Prozent gegenüber dem 1. Halbjahr 2022. Der erzielte Umsatz im Hotelsegment lag im 1. Halbjahr 2023 bei 10 Mio. Euro, im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es noch 50 Mio. Euro.
Jan Isaakson, Head of Capital Markets München bei C&W, erklärt: „Die Preisfindungsphase zwischen Eigentümern und Käufern dauert an, solange die Zinserhöhungen der Notenbanken nicht abgeschlossen sind. Sobald die Wirtschaft sich erholt, dürften aber vor allem im Bürosektor Nachholeffekte eintreten. Spürbar ist dies bereits in der Bereitschaft von Investoren, vereinzelt wieder valide Kaufpreisangebote abzugeben.“
Bürospitzenrendite steigt weiter
Die Spitzenrendite für hochqualitative und moderne Core-Büroimmobilien in München liegt zum Ende des 2. Quartals 2023 bei 3,70 Prozent und damit 95 Basispunkte über dem Niveau des Vorjahres.
Für 1a-Einzelhandelsimmobilien notiert die Spitzenrendite im 2. Quartals 2023 bei 3,40 Prozent und damit 40 Basispunkte über dem Wert aus dem 2. Quartal 2022. Logistikimmobilien werden zum Ende des 2. Quartals 2023 zu einer Spitzenrendite von 4,15 Prozent gehandelt, 105 Basispunkte über dem Niveau des 2. Quartals 2022.