Der Büroflächenumsatz aus Vermietungen und Eigennutzungen auf dem Frankfurter Immobilienmarkt liegt im bisherigen Jahresverlauf 2023 bei 270.700 m², berichtet die international tätige Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W). Davon wurden allein 90.000 m² im 3. Quartal erzielt. Der bisherige Jahresumsatz liegt damit rund 7 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Auch der 5-Jahresschnitt sowie der 10-Jahresschnitt der jeweils ersten drei Quartale eines Jahres wurden um 12 Prozent beziehungsweise 15 Prozent verfehlt.
Objekte mit guter Gebäudequalität treiben den Flächenumsatz
Im 3. Quartal konnte der erste und bislang einzige Abschluss über 10.000 m² im Jahresverlauf erzielt werden. Ein Industrieunternehmen mietete rund 12.400 m² in dem erst in diesem Jahr fertiggestellten Büroobjekt „The Move Orange“ am Frankfurter Flughafen. Der nächstgrößere Vermietungsabschluss im 3. Quartal bildet mit rund 5.500 m² die Anmietung von LG Electronics Vehicle Components Europe in der Projektentwicklung „Matchbox“ in Eschborn. Darauf folgt Sweco mit rund 4.500 m² im „Oval am Baseler Platz“ im Bahnhofsviertel. Auch im 3.Quartal hat sich damit die Nachfrage nach Flächen mit hoher Qualität fortgesetzt. Insgesamt betrug der Flächenumsatz in Objekten der Gebäudequalität A im Jahresverlauf 131.700 m², was einem Anteil von 49 Prozent entspricht.
Markus Kullmann, Head of Office Agency Frankfurt bei C&W, erläutert: „Im Zuge von Flächenkonsolidierungen vieler Unternehmen hin zu erstklassigen Büros in zentralen Lagen mit einem hohen Nachhaltigkeitsstandard pendelt sich der Flächenumsatz seit den Coronajahren immer mehr auf einem Niveau ein, das vor den Boomjahren 2016 bis 2019 marktüblich war. Auch der Leerstand spiegelt diese Entwicklung wider. In Randlagen bewegen sich die Leerstandsquoten sogar im zweistelligen Bereich, wohingegen der CBD unverändert niedrige Leerstände aufweist.“
Leerstandsquote bei 9,3 Prozent
Rund 1,09 Mio. m² Bürofläche standen Ende September für eine Anmietung mit kurzfristigem Bezug zur Verfügung. Die Leerstandsquote beläuft sich damit auf 9,3 Prozent und ist im Vergleich zum Vorquartal um 0,4 Prozentpunkte gestiegen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,1 Prozentpunkte. Auch der Anteil an Untermietflächen ist innerhalb von nur drei Monaten um rund 14 Prozent gestiegen. Ende des 2. Quartals wurden 105.400 m² zur Untervermietung angeboten, Ende des 3. Quartals waren dies bereits 120.000 m². Ein weiterer Anstieg des Leerstandes wird bis zum Jahresende erwartet.
Erhöhtes Fertigstellungsvolumen im 3. Quartal
Im 3. Quartal konnten innerhalb des Frankfurter Marktgebietes 48.000 m² Bürofläche fertiggestellt werden. Dazu zählen unter anderem die Eigennutzerentwicklung von Siemens „The Move Blue“ am Frankfurter Flughafen mit knapp 23.300 m² Bürofläche, der erste Bauteil des „LEIQ“ in Offenbach-Kaiserlei mit rund 11.100 m² sowie das „The Spin“ im Europaviertel mit rund 10.000 m² Bürofläche. Das Fertigstellungsvolumen der ersten drei Quartale des Jahres summiert sich auf 90.800 m². Bis zum Jahresende werden weitere 77.900 m² erwartet. Von diesen Flächen sind noch 55 Prozent unvermietet. 2024 sollen circa 186.400 m² Bürofläche fertiggestellt werden. Davon sind bereits 49 Prozent vorvermietet.
Durchschnittsmiete im Quartalsvergleich leicht gesunken
Die gewichtete Durchschnittsmiete über alle Neuvermietungen der letzten 12 Monate liegt bei monatlich 24,80 Euro/m². Im Vergleich zum 2. Quartal 2023 entspricht das einem Rückgang von 0,30 Euro/m². Verglichen mit dem Vorjahr ist die gewichtete Durchschnittsmiete um 1,50 Euro/m² gestiegen. Die Spitzenmiete liegt zum Ende des 3. Quartals bei monatlich 48,00 Euro/m² und bleibt gegenüber dem Vorquartal stabil. Innerhalb der letzten 12 Monate stieg die Spitzenmiete um 0,50 Euro/m². Im Zuge der erwarteten Anmietungen in Projekten und Büroflächen mit guter Qualität geht C&W von einer Steigerung der Spitzenmiete aus.