Das Transaktionsvolumen auf dem Münchner Markt für Gewerbeimmobilien erreichte nach Zahlen der international tätigen Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W) in den ersten drei Quartalen 2023 etwas mehr als 1,0 Mrd. Euro, davon rund 340 Mio. Euro im 3. Quartal. Gegenüber den drei ersten Quartalen des Vorjahres entspricht dies einem Umsatzrückgang von 65 Prozent.
Mehr Bürotransaktionen als im vorherigen Quartal
Im bisherigen Jahresverlauf 2023, einschließlich des 3. Quartals entfielen rund 50 Prozent des gewerblichen Transaktionsvolumens auf das Bürosegment (520 Mio. Euro), was einem Minus von 74 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht (2 Mrd. Euro). Im 3. Quartal 2023 hat das Volumen der Bürotransaktionen mit rund 255 Mio. Euro (75 Prozent des gesamten gewerblichen Transaktionsvolumens) gegenüber den im 2. Quartal erzielten 80 Mio. Euro deutlich zugelegt. Bisher wechselten in diesem Jahr zwölf Münchner Büroobjekte den Eigentümer, davon sieben im 3. Quartal.
Investorenfokus auf Core-Plus-Objekten
Unter den sieben Bürotransaktionen im 3. Quartal waren vier im Core-Plus-Bereich, darunter die Veräußerung eines Objekts im Münchner Süden für über 90 Mio. Euro an eine Investmentgesellschaft (zweitteuerster Büro-Deal im bisherigen Jahresverlauf) sowie der Verkauf des Objekts „Laim290“ an VALUES. Real Estate für 50 Mio. Euro. Zwei weitere Core-Plus-Transaktionen summierten sich auf rund 58 Mio. Euro.
Assetklasse „Sonstige“ erzielt zweitstärksten Umsatz
In den ersten drei Quartalen 2023 erzielten Transaktionen in der Assetklasse „Sonstige“ ein Volumen von rund 355 Mio. Euro. Dieser Wert wurde durch den Verkauf von sechs Grundstücken und fünf mischgenutzten Gebäuden erreicht. Der Grundstücksverkauf an der Seidlstraße aus dem 1. Quartal 2023 für 250 Mio. Euro bleibt weiterhin die teuerste Transaktion im bisherigen Jahresverlauf.
Die Assetklassen Handel und Industrie/Logistik verzeichneten in den ersten neun Monaten des Jahres einen Umsatz von 55 Mio. Euro beziehungsweise 70 Mio. Euro. Das ist ein Rückgang von 69 Prozent (Handel) respektive 80 Prozent (Industrie/Logistik) gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2022. Der in den ersten drei Quartalen erreichte Umsatz im Hotelsegment beläuft sich auf 30 Mio. Euro, im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es 90 Mio. Euro.
Jan Isaakson, Head of Capital Markets München bei C&W, erklärt: „Obwohl die Transaktionen der letzten Monate positiv sind, ist davon auszugehen, dass die Preisbildungsphase bis 2024 andauern wird. Eigenkapitalgeber sehen Anleihen oft noch als attraktive Alternative für das Core- und Core-Plus-Segment. Dies führt bei den aktuellen Renditeniveaus zu einer geringen Verfügbarkeit von einsetzbarem Kapital. Ein deutlicher Anstieg der Transaktionen zum Jahresende ist unwahrscheinlich."
Bürospitzenrendite steigt weiter
Die Spitzenrendite für hochqualitative und moderne Core-Büroimmobilien in München liegt zum Ende des 3. Quartals 2023 bei 4,20 Prozent und damit 120 Basispunkte über dem Niveau des Vorjahres.
Für 1A-Einzelhandelsimmobilien notiert die Spitzenrendite im 3. Quartal 2023 bei 3,80 Prozent und damit 70 Basispunkte über dem Wert aus dem 3. Quartal 2022. Logistikimmobilien werden zum Ende des 3. Quartals 2023 zu einer Spitzenrendite von 4,30 Prozent gehandelt. Das entspricht dem Niveau des 3. Quartals 2022.