Die international tätige Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W) hat für das 1. Quartal 2024 auf dem Berliner Bürovermietungsmarkt einen Flächenumsatz von 139.500 m² registriert. Das entspricht einem Rückgang eines Prozents gegenüber dem 1. Quartal 2023. Allerdings entfielen deutlich mehr Flächen auf Eigennutzer des öffentlichen Sektors. Der reine Vermietungsumsatz ging im gleichen Zeitraum um 23 Prozent zurück.
Dominic Rausch, Director Office Agency Berlin bei C&W, kommentiert: „Es wird deutlich, dass die verbesserte Verhandlungsposition der Mieter nicht mehr ausschließlich durch hohe Incentives wie eine mietfreie Zeit realisiert wird, sondern sich mittlerweile auch in den Mietpreisen widerspiegelt. So verzeichnen wir zum ersten Mal seit Langem einen leichten Rückgang der Durchschnittsmieten, während die Spitzenmiete ihr hohes Niveau weiter hält.“
Flächenumsatz: Fünf Abschlüsse vereinen die Hälfte des Quartalsumsatzes
- Am Berliner Büroimmobilienmarkt wurden im 1. Quartal 2024 rund 139.500 m² Bürofläche vermietet oder von Eigennutzern abgenommen.
- Der Vermietungsumsatz lag bei rund 100.800 m², auf Eigennutzer entfielen 38.700 m².
Die Anzahl der Abschlüsse fiel im 1. Quartal 2024 mit 141 kleiner aus als im Vorquartal (160), liegt aber über dem Wert des 1. Quartals 2023 (139). - Im 1. Quartal 2024 gab es nur sechs Abschlüsse in der Größenklasse ab 3.000 m², von denen fünf auf den öffentlichen Sektor entfielen.
Die größte Vermietung entfiel auf das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, welches rund 25.000 m² im X8 beziehen wird. - Unter anderem durch den Baustart der Erweiterung des Bundeskanzleramts sowie eines Interimsgebäudes des Bundespräsidialamtes entfällt ein großer Teil des Flächenumsatzes auf Eigennutzer.
- Unternehmen der Informations- und Kommunikationsbranche zählen immer noch zu den wichtigsten Mietern. Jedoch traten sie zum Jahresstart so verhalten auf wie in keinem der 1. Quartale der zurückliegenden zehn Jahre. Ihr Flächenumsatz von 20.600 m² in den ersten drei Monaten liegt fast 60 Prozent unter dem 5-Jahres-Durchschnitt der Einzelquartale.
Leerstand: Rund 7,4 Prozent aller Büroflächen in Berlin kurzfristig verfügbar
- Der Büroflächenleerstand in Berlin steigt zum neunten Mal in Folge und notiert am Ende des 1. Quartals 2024 bei 1,56 Mio. m². Dies entspricht einer Leerstandsquote von 7,4 Prozent. Zum Jahresende lag sie noch bei 6,9 Prozent.
- Mehr als jede zehnte leerstehende Fläche ist eine Untermietfläche: insgesamt 178.000 m². Dies entspricht einem Anstieg von 12 Prozent in den vergangenen drei Monaten.
Fertigstellungen: Über 200.000 m² neue Büroflächen in Berlin
- Im 1. Quartal wurden 206.300 m² Bürofläche fertigstellt (Neubau oder Totalsanierung), wie beispielsweise das „twentyone“ (Saarbrücker Straße) und „the middle“ (Müllerstraße).
- 2024 wird mit fast 800.000 m² der Höchststand des vergangenen Jahres (669.200 m²) nochmals übertroffen. Die Hälfte der Fläche in diesen Projekten ist aktuell noch nicht belegt.
- Ende des 1. Quartals waren 1,30 Mio. m² Bürofläche im Bau, während es drei Monate zuvor noch 1,48 Mio. m² waren. Dieser Rückgang verdeutlicht, dass mehr Projekte fertiggestellt oder abgebrochen werden, als neue begonnen werden.
Mietpreise: Durchschnittsmiete sinkt leicht – Spitzenmiete bleibt konstant
- Im 1. Quartal verbleibt die Spitzenmiete gegenüber dem Vorquartal auf monatlich 45,00 Euro/m² und notiert somit 1,00 Euro höher als im 1. Quartal 2023.
- Die flächengewichtete Durchschnittsmiete liegt bei monatlich 29,00 Euro/m². Berücksichtigt werden die Abschlüsse der jeweils zurückliegenden zwölf Monate. Somit fiel sie um 25 Cent gegenüber dem letzten Quartal.
- Die mietfreien Zeiten liegen in den innerstädtischen Toplagen Berlins weiterhin bei 5,8 Prozent, bezogen auf einen 5-Jahresvertrag.