Die international tätige Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W) verzeichnete im 1. Quartal 2024 auf dem gewerblichen Berliner Immobilienmarkt mit 525 Mio. Euro Investmentumsatz ein etwas schwächeres Ergebnis als im Vorquartal (580 Mio. Euro). Das Volumen liegt 74 Prozent unter dem 5-Jahresdurchschnitt der jeweils 1. Quartale und bleibt somit nach wie vor auf niedrigem Niveau.
Clemens von Arnim, Head of Capital Markets Berlin bei C&W, fasst zusammen: „Am Berliner Investmentmarkt ist weiterhin wenig Transaktionsgeschehen zu sehen. Am stärksten betroffen sind Büroimmobilien und von den wenigen Verkäufen stehen fast alle direkt oder indirekt im Zusammenhang mit Insolvenzen. Aktuell sind vor allem Schnäppchenjäger aktiv, die darauf setzen, dass verkauft werden muss und daher entsprechend niedrige Preise angeboten werden. In diesem Umfeld verkauft kaum ein Eigentümer freiwillig seine Immobilie.“
Transaktionsvolumen: Schwächstes Quartal seit 13 Jahren
- Mit 525 Mio. Euro liegt das Transaktionsvolumen 9 Prozent unter dem Wert des Vorquartals und 55 Prozent unter dem des 1. Quartals 2023. Damit ist das Transaktionsvolumen am Gewerbeimmobilienmarkt in diesem Quartal auf den tiefsten Stand seit 2011 gefallen.
- Die Hälfte des Volumens entfällt auf vier Transaktionen. Der größte Verkauf ist der des „Hotel de Rome“ für rund 145 Mio. Euro vom singapurischen Staatsfonds an die italienische Gruppo Statuto.
- Der Anteil internationalen Kapitals am Gesamtvolumen beträgt 42 Prozent und liegt damit auf dem Niveau des 5-Jahresdurchschnitts (41 Prozent).
Renditen: Spitzenrenditen bleiben auf hohem Niveau
- Die Spitzenrendite für Büroimmobilien notiert seit dem letzten Quartal 2023 unverändert bei 4,60 Prozent (+80 Basispunkte gegenüber Q1/2023). Innerhalb von zwei Jahren summiert sich der Anstieg sogar auf 200 Basispunkte und folgt damit auf den raschen Anstieg der Anleiherenditen.
- Die Spitzenrendite für innerstädtische Geschäftshäuser blieb ebenfalls konstant und liegt weiterhin bei 4,35 Prozent (+55 Basispunkte gegenüber Q1/2023).
- Für Logistikimmobilien beträgt die Spitzenrendite aktuell 4,50 Prozent und ist damit unverändert gegenüber dem Vorquartal bzw. liegt 35 Basispunkte über dem 1. Quartal 2023.
Nutzungsarten: Schwaches Quartal für Büro- und Handelsimmobilien
- Das Transaktionsvolumen von Büroimmobilien lag im 1. Quartal bei 145 Mio. Euro. Dies bedeutet einen Rückgang von 9 Prozent gegenüber dem 1. Quartal 2023 bzw. 87 Prozent gegenüber dem 5-Jahresdurchschnitt der jeweils ersten Quartale.
- Auf Hotelimmobilien entfielen ebenfalls 145 Mio. Euro, allerdings ist dies lediglich auf eine Transaktion zurückzuführen. Auf Grundstücke entfielen 97 Mio. Euro, auf gemischt genutzte Immobilien 40 Mio. Euro.
- Für den Umsatz mit Handelsimmobilien verzeichnete C&W mit 20 Mio. Euro einen Rückgang von 88 Prozent gegenüber dem Vorquartal. In den vergangenen zehn Jahren gab es nur zwei schwächere Quartale (Q3/2022 und Q2/2021).
- Im 1. Quartal registrierte C&W Transaktionen von Logistik- und Industrieimmobilien mit einem Volumen von 75 Mio. Euro, was einer Steigerung von 25 Prozent gegenüber dem 1. Quartal 2023 entspricht. Dies ist zum großen Teil auf die Übernahme von Pickens Selfstorage durch Shurgard zurückzuführen. Trotzdem liegt auch diese Nutzungsart noch hinter dem 5-Jahresdurchschnitt der jeweils ersten Quartale (-22 Prozent).