Die international tätige Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W) hat für den gewerblichen Investmentmarkt Frankfurt im 1. Quartal 2024 einen Umsatz von 215 Mio. Euro registriert. Im Vergleich zum Vorjahr konnte das Umsatzergebnis um 30 Prozent gesteigert werden. Der 10-Jahresdurchschnitt wurde um 79 Prozent und der 5-Jahresdurchschnitt um 81 Prozent verfehlt.
Michael Fleck, Head of Capital Markets Frankfurt bei C&W, erläutert: „Die Stimmung unter den Marktteilnehmern hat sich insgesamt aufgehellt. Verkäufer und Käufer haben immer häufiger ein übereinstimmendes Verständnis hinsichtlich der Preise. Zudem konnte zumindest eine leichte Belebung der Transaktionsaktivitäten beobachtet werden. Kurzum: Investmentdeals kommen wieder ins Rollen. Der Jahresstart zeigt sich am Frankfurter Markt noch verhalten, ein Anstieg des Transaktionsgeschehens ist aber in der zweiten Jahreshälfte zu erwarten.“
Transaktionsvolumen: Kein Verkauf über 100 Mio. Euro
- Im 1. Quartal 2024 fand kein Verkauf über 100 Mio. Euro statt. In der Größenklasse ab 50 Mio. Euro bis unter 100 Mio. Euro vereinten zwei Transaktionen rund 57 Prozent des Investmentumsatzes auf sich. Vier Deals beziehungsweise 27 Prozent des Umsatzes entfielen auf die Größenklasse ab 10 Mio. Euro bis unter 25 Mio. Euro.
- Mit rund 67 Prozent überwogen im 1. Quartal Verkäufe der Risikoklasse Core-plus (Q1/2023: 11 Prozent). Mit knapp 14 Prozent stellten opportunistische Transaktionen den zweithöchsten Anteil am Investmentvolumen im 1. Quartal.
- Der Anteil von Ankäufen durch internationale Investoren betrug im 1. Quartal rund 42 Prozent (Q1/2023 30 Prozent). Besonders an Portfolio-Deals, die mit rund 36 Prozent mehr als ein Drittel zum Transaktionsvolumen beigetragen haben, ist das Interesse ausländischer Investoren hoch.
Renditen: Stabilisierung der Spitzenrenditen im Quartalsvergleich
- Von März 2023 bis März 2024 stieg die Bürospitzenrendite für Core-Objekte in Frankfurt um 90 Basispunkte auf aktuell 4,70 Prozent.
- Die Spitzenrendite für innerstädtische Geschäftshäuser erhöhte sich im Jahresvergleich um 45 Basispunkte auf 4,55 Prozent. Für Logistikimmobilien beträgt die Spitzenrendite aktuell 4,50 Prozent und damit 35 Basispunkte mehr als ein Jahr zuvor.
- Im Quartalsvergleich sind die Spitzenrenditen über alle Assetklassen hinweg erstmals seit zwei Jahren stabil geblieben.
- Im weiteren Jahresverlauf geht C&W von gleichbleibenden Renditen aus. Eine Stabilisierung der Renditen und des Leitzinses der EZB seit September 2023 dürfte zu höherer Sicherheit in Preisfindungsprozessen führen und das Investmentgeschehen zunehmend an Dynamik zurückgewinnen.
Nutzungsarten: Büro- und Logistikimmobilien gleichauf
- Nach dem gänzlichen Ausbleiben von Bürotransaktionen im Vorquartal trugen Verkäufe von Büroimmobilien mit 75 Mio. Euro und einem Umsatzanteil von 35 Prozent wieder zum Ergebnis des 1. Quartals 2024 bei. Im Jahresvergleich ist der Anteil an Büroinvestments am Gesamtergebnis um 10 Prozentpunkte gesunken. Die Übernahme des LEIQ (Bauteil A) in Offenbach-Kaiserlei von der HT Group in den offenen Spezialfonds „HT Top 8 Invest“ und weitere Transaktionen haben zu diesem Ergebnis beigetragen.
- Das anhaltende Investoreninteresse an Industrie- und Logistikimmobilien schlägt sich in Umsatzzahlen nieder. So trägt die Industrie- und Logistiksparte genauso wie das Bürosegment mit 75 Mio. Euro rund 35 Prozent zum gewerblichen Transaktionsvolumen im Frankfurter Markt bei. Hierzu zählt unter anderem im Rahmen eines Portfolio-Deals der Ankauf einer Logistikimmobilie in Egelsbach durch Frasers Property für rund 57 Mio. Euro.
- Mixed-Use-Immobilien und Grundstücke waren mit insgesamt 26 Prozent beziehungsweise 55 Mio. Euro am Umsatz des 1. Quartals beteiligt. Zu diesem Ergebnis beigetragen hat der Verkauf eines Grundstücks in Frankfurt-Unterliederbach von der halbstädtischen Entwicklungsgesellschaft KEG an die Stadt Frankfurt für 10,4 Mio. Euro mit dem Ziel der Errichtung eines Solarparks.
- Für Hotelimmobilien wurde ein Umsatzanteil von rund 10 Mio. Euro beziehungsweise rund fünf Prozent registriert. Dazu zählt der Verkauf des B&B Hotels in der Wilhelm-Fay-Straße 53 in Frankfurt an Imaxxam Asset Management. Verkäufe von Handelsimmobilien wurden im Berichtsquartal nicht verzeichnet.