Cushman & Wakefield, eines der größten Immobilienberatungsunternehmen weltweit, hat auf dem Berliner Büromarkt für das 1. Halbjahr 2024 einen Flächenumsatz von 291.900 m² registriert. Er liegt damit 15 Prozent über dem Vorjahresniveau, aber 15 Prozent unter dem 5-Jahresdurchschnitt. Auf Neuvermietungen entfielen im letzten Halbjahr lediglich 226.100 m², so wenig wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Dominic Rausch, Head of Office Agency Berlin bei Cushman & Wakefield, kommentiert: „Im 2. Quartal kam mehr Fläche auf den Berliner Büromarkt als von ihm absorbiert werden konnte. Im Ergebnis stiegen der Leerstand und der Druck auf die Durchschnittsmiete, die deshalb erneut leicht zurückging.“
Flächenumsatz: Öffentlicher Sektor dominiert das Marktgeschehen
- Am Berliner Büroimmobilienmarkt wurde im 1. Halbjahr 2024 291.900 m² Bürofläche vermietet oder von Eigennutzern abgenommen. Der Vermietungsumsatz lag bei rund 226.100 m², auf Eigennutzer entfielen 65.800 m².
- Die Anzahl der Abschlüsse fiel im 2. Quartal 2024 zwar mit 146 etwas höher aus als im Vorquartal (141), jedoch liegt das 1. Halbjahr mit 287 Abschlüssen noch hinter dem des Vorjahreszeitraumes zurück (311).
- Im 1. Halbjahr 2024 gab es zehn Abschlüsse in der Größenkategorie über 5.000 m². Davon entfallen fünf auf Eigennutzer. Im 1. Halbjahr 2023 waren es lediglich sieben Abschlüsse, darunter ein Eigennutzer.
- Die drei größten Vermietungen des 1. Halbjahres wurden durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (25.000 m²), die BIM Berliner Immobilienmanagement (17.000 m²) und einen Anbieter für Kurzzeitanmietungen (13.000m²) abgeschlossen. Mit der Grundsteinlegung des 1. Bauabschnitts der „Siemensstadt Square“ kam im 2. Quartal ein Eigennutzer-Abschluss mit über 18.000 m² hinzu.
- Durch die zahlreichen Großabschlüsse der öffentlichen Hand sowohl am Vermietungsmarkt als auch durch eigene Bauprojekte entfallen auf den Sektor für Bildung, Soziales, Verwaltung und Lobbyisten 46 Prozent des Halbjahresumsatzes. Dies ist der höchste Anteil, der in den vergangenen zehn Jahren von Cushman & Wakefield in Berlin registriert wurde.
Mietpreise: Durchschnittsmiete sinkt leicht – Spitzenmiete bleibt konstant
- Im 2. Quartal verbleibt die Spitzenmiete gegenüber dem Vorquartal bei monatlich 45,00 Euro/m² und notiert 0,50 Euro höher als noch vor zwölf Monaten.
- Die flächengewichtete Durchschnittsmiete liegt bei monatlich 28,55 Euro/m². Berücksichtigt werden die Abschlüsse der jeweils zurückliegenden zwölf Monate. Somit fiel sie um 45 Cent gegenüber dem Ende des 1. Quartals und um 70 Cent seit Jahresbeginn.
- Die mietfreien Zeiten liegen bezogen auf einen 5-Jahresvertrag in den innerstädtischen Toplagen Berlins bei 5,8 Prozent. Eigentümer setzen verstärkt auf Incentives, um ihre Flächen zu vermieten. Ein Anstieg der mietfreien Zeiten zum Jahresende ist wahrscheinlich.
Leerstand: Rund 7,9 Prozent aller Büroflächen in Berlin kurzfristig verfügbar
- Der Büroflächenleerstand in Berlin steigt zum zehnten Mal in Folge und notierte am Ende des 2. Quartals 2024 bei 1,68 Mio. m². Dies entspricht einer Leerstandsquote von 7,9 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 5,6 Prozent.
- 176.000 m² beziehungsweise rund 10 Prozent der leerstehenden Fläche sind Untermietflächen. Vor allem Unternehmen der Informations- und Kommunikationsbranche bieten hier ihre Flächen an.
Fertigstellungen: 300.000 m² neue Büroflächen in Berlin im 1. Halbjahr
- Im 2. Quartal wurden 94.500 m² Bürofläche in Neubauten oder Sanierungen, beispielsweise des Bahntowers am Potsdamer Platz oder das „SPARK“ an der Storkower Straße, fertiggestellt. Damit summiert sich das Fertigstellungsvolumen auf rund 300.000 m² im 1. Halbjahr. Von diesen waren 35 Prozent zum Zeitpunkt der jeweiligen Fertigstellung noch verfügbar.
- Das Jahr 2024 wird mit fertiggestellten Flächen von rund 660.000 m² auf dem Rekordniveau des vergangenen Jahres (669.200 m²) abschließen. Von den übrigen in diesem Jahr geplanten Flächen sind zum jetzigen Zeitpunkt nur rund 38 Prozent belegt.
- Ende des 1. Halbjahres waren 1,32 Mio. m² Bürofläche im Bau – 21 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Wenige erwartete Baustarts bei einer gleichzeitig hohen Zahl an Fertigstellungen wird zu einem weiter sinkenden Bauvolumen in den nächsten Monaten führen.