Der Büroflächenumsatz aus Vermietungen und Eigennutzungen auf dem Frankfurter Immobilienmarkt summierte sich nach Auswertungen von Cushman & Wakefield, einem der größten Immobilienberatungsunternehmen weltweit, im 1. Halbjahr 2024 auf rund 182.000 m², was dem Niveau des Vorjahreszeitraumes entspricht.
Hanjo Theiss, Head of Office Agency Frankfurt bei Cushman & Wakefield, erläutert: „Der Frankfurter Büroflächenumsatz des 1. Halbjahres entspricht dem 5-Jahresdurchschnitt. Er pendelt sich auf einem neuen Marktniveau ein, nachdem die Boomjahre vor der Corona-Pandemie langsam aus dem langjährigen Betrachtungszeitraum herausfallen. Auch das Gesamtjahresergebnis wird voraussichtlich die Marke von 400.000 m² nicht überschreiten und sich damit auf dem Level des Vorjahres bewegen.“
Flächenumsatz: Zunehmende Verschiebung innerhalb der Größensegmente
- Das Quartalsergebnis von 88.300 m² liegt rund 9 Prozent unter dem 5-Jahresdurchschnitt und verfehlt den 10-Jahresdurchschnitt um rund 7 Prozent.
- Die größte Anmietung im bisherigen Jahresverlauf bleibt mit rund 38.000 m² die Neuanmietung der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank im Hochhaus „Gallileo“ im Frankfurter Bankenviertel aus dem 1. Quartal. Der zweitgrößte Abschluss mit 7.200 m² erfolgte durch die Frankfurter Sparkasse in der Projektentwicklung „Hauptwache Eins“, die das Unternehmen als Eigennutzerkauf vom insolventen Projektentwickler Signa im 2. Quartal erwarb.
- Drei Vermietungen oberhalb von 5.000 m² vereinen rund 28 Prozent am Flächenumsatzes auf sich. Im 1. Halbjahr 2023 wurden in dieser Größenklasse fünf Abschlüsse (21 Prozent) verzeichnet. 2019 waren es im gleichen Betrachtungszeitraum noch acht Anmietungen (41 Prozent).
- Der Anteil der Vermietungen im Größensegment zwischen 1.000 m² und 5.000 m² am Gesamtflächenumsatz beträgt zum Ende des 1. Halbjahres 2024 wie im Vorjahreszeitraum rund 36 Prozent. Im Jahr 2019 waren es nach den ersten zwei Quartalen 27 Prozent. Diese Zahlen spiegeln deutlich den anhaltenden Trend zur Flächenverkleinerung zugunsten hochwertiger Büroflächen in zentralen Lagen wider.
- Zentrale Lagen wie der Frankfurter Central Business District (CBD), der Teilmarkt Innenstadt und weitere innenstadtnahe Teilmärkte bilden mit einem Anteil von 62 Prozent am Flächenumsatz die stärksten Bereiche. Im Vorjahr belief sich dieser Anteil auf 54 Prozent. 2019 vereinten Anmietungen innerhalb dieser beiden Klassen rund 34 Prozent auf sich.
Mietpreise: Spitzenmiete im Quartalsvergleich stabil
- Die Spitzenmiete in Frankfurt lag im aktuellen Berichtsquartal unverändert bei monatlich 48,50 Euro/m². Im Vergleich zum 2. Quartal 2023 ist das ein Anstieg von 0,50 Euro/m² beziehungsweise 1,1 Prozent.
- Die gewichtete Durchschnittsmiete über alle Neuvermietungen der vergangenen zwölf Monate hinweg liegt bei monatlich 25,00 Euro/m². Gegenüber dem Vorquartal entspricht das einem Rückgang um 0,80 Euro/m² beziehungsweise 3,1 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresquartal kann ebenfalls ein leichter Rückgang um 0,10 Euro/m² beziehungsweise 2,3 Prozent verzeichnet werden.
Leerstand: Quote in Frankfurt überschreitet die 10-Prozent-Marke
- Rund 1,16 Mio. m² Bürofläche standen Ende Juni für eine Anmietung mit kurzfristigem Bezug zur Verfügung. Das entspricht einer Leerstandsquote von 10,1 Prozent und einer Steigerung um 1,2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreswert. Im Vergleich zum Vorquartal erhöhte sich die Leerstandsquote um 0,5 Prozentpunkte. Damit überschreitet die Leerstandsquote in Frankfurt erstmals seit 2015 die 10-Prozent-Marke.
- Mit rund 134.000 m² ist das Angebot von Untermietflächen im Vergleich zum Vorjahr um rund 30.000 m² gestiegen und trägt aktuell rund zwölf Prozent zum Leerstand bei.
Fertigstellungen: Hohe Vorvermietungsquote von 88 Prozent bei Fertigstellungen im 2. Quartal
- Im Frankfurter Marktgebiet wurden im 1. Halbjahr 2024 rund 66.000 m² Bürofläche fertiggestellt, davon rund 51.000 m² im 2. Quartal. Dazu zählen unter anderem die Neubau-Projektentwicklungen „Eschborn Gate – Hochhaus“ und „Eschborn Gate – The Hub“ mit zusammen rund 22.000 m² sowie das „Atreeum“ (14.700 m²) im Frankfurter Ostend und das „Timber Pioneer“ (14.100 m²) im Europaviertel. Nur 12 Prozent der Büroflächen standen zum Zeitpunkt der jeweiligen Fertigstellung für eine Anmietung zur Verfügung.
- Für das Gesamtjahr 2024 rechnet C&W mit einem Fertigstellungsvolumen von rund 179.000 m². Zum Zeitpunkt der jeweiligen Fertigstellung sind 80 Prozent dieser Flächen bereits vorvermietet.
- Ende Juni 2024 befanden sich rund 405.000 m² Bürofläche im Bau. Verglichen mit Juni 2023 entspricht das einem Rückgang des Bauvolumens um 35 Prozent (Q2 2023: 621.600 m²). Rund 41 Prozent der Flächen im Bau stehen noch für eine Anmietung zur Verfügung.