Cushman & Wakefield, eines der größten Immobilienberatungsunternehmen weltweit, hat für den gewerblichen Investmentmarkt Frankfurt im 1. Halbjahr 2024 einen Umsatz von 775 Mio. Euro registriert. Im Vergleich zum Vorjahr konnte das Umsatzergebnis mit einer Steigerung von rund 110 Prozent mehr als verdoppelt werden. Der 10-Jahresdurchschnitt sowie der 5-Jahresdurchschnitt wurden aber um jeweils 64 Prozent verfehlt.
Michael Fleck, Head of Capital Markets Frankfurt and Central Region bei Cushman & Wakefield, erläutert: „Das Ergebnis sendet positive Impulse für den Frankfurter Gewerbeinvestmentmarkt. Verkäufe sind wieder im Gang, aber die Prozesse nehmen mehr Zeit als vor der Zinswende in Anspruch und es dauert, bis sich diese Entwicklung im Umsatzergebnis widerspiegelt. Wir rechnen damit, dass der Markt in der zweiten Jahreshälfte weiter an Dynamik gewinnt.”
Transaktionsvolumen: Investitionsvolumen mit Turbo im 2. Quartal
- Mit einem gewerblichen Transaktionsvolumen von 560 Mio. Euro liegt das Umsatzergebnis für das 2. Quartal 2024 rund 160 Prozent höher als das Vorquartal und übertrifft das Vorjahresquartal um rund 180 Prozent.
- Der Anteil von Ankäufen durch internationale Investoren betrug rund 21 Prozent und ist damit um 36 Prozentpunkte niedriger als ein Jahr zuvor (Q1–2 2023: 57 Prozent). Sowohl der Eigennutzerkauf der Hauptwache 1 durch die Frankfurter Sparkasse als auch der Verkauf des Grundstücks Opernplatz 2 an Capital Land Holding für mehrere Family Offices und die Übernahme der Bockenheimer Anlage 15 durch das deutsche Investmentunternehmen Conren Land haben den Anteil an nationalem Kapital am Frankfurter Markt gestärkt.
- Mit rund 53 Prozent überwogen im 1. Halbjahr Verkäufe der Risikoklassen Opportunistic und Value-Add. Auf Core-plus-Transaktionen entfielen knapp 35 Prozent.
Renditen: Bürospitzenrendite verzeichnet leichten Anstieg im Quartalsvergleich
- Von Juni 2023 bis Juni 2024 stieg die Bürospitzenrendite für Core-Objekte in Frankfurt um 95 Basispunkte auf aktuell 4,90 Prozent.
- Die Spitzenrendite für innerstädtische Geschäftshäuser erhöhte sich im Jahresvergleich um 45 Basispunkte auf 4,55 Prozent. Für Logistikimmobilien beträgt die Spitzenrendite aktuell 4,50 Prozent und damit 35 Basispunkte mehr als ein Jahr zuvor.
- Die Spitzenrenditen für Logistikimmobilien und innerstädtische Geschäftshäuser haben sich damit seit Ende 2023 stabilisiert. Die Bürospitzenrendite ist gegenüber dem Ende des 1. Quartals 2024 um 20 Basispunkte gestiegen.
- Im weiteren Jahresverlauf geht Cushman & Wakefield über alle Assetklassen hinweg von gleichbleibenden Renditen aus. Die moderate Senkung des Leitzinses der EZB im Juni um 0,25 Prozentpunkte sendet ein positives Signal in den Markt.
Nutzungsarten: Büroimmobilien für die Hälfte des Umsatzvolumens verantwortlich
- Verkäufe von Büroimmobilien dominieren mit 395 Mio. Euro und einem Umsatzanteil von rund 50 Prozent das Ergebnis des 1. Halbjahres 2024. Im Jahresvergleich ist der Anteil an Büroinvestments am Gesamtergebnis um 7 Prozentpunkte gestiegen. Sieben Verkäufe mit einem Volumen von zusammen rund 320 Mio. Euro konnten allein im 2. Quartal innerhalb dieser Nutzungsklasse registriert werden. Der Eigennutzerkauf der Hauptwache 1 durch die Frankfurter Sparkasse von Signa in der Frankfurter Innenstadt und die Übernahme des Access Towers durch Abaton Real Estate von Preos in Frankfurt-Niederrad haben zu diesem Ergebnis beigetragen.
- Mixed-Use-Immobilien und Grundstücke waren mit insgesamt 32 Prozent beziehungsweise 250 Mio. Euro am Umsatz beteiligt. Verantwortlich hierfür waren unter anderem der Teilverkauf des Grundstücks „Am Opernplatz 2“ von Signa an Capital Land Holding für eine Gruppe von Family-Offices
- Die Industrie- und Logistiksparte trug rund 15 Prozent beziehungsweise 115 Mio. Euro zum gewerblichen Transaktionsvolumen im Frankfurter Markt bei. Ihr Anteil erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Prozentpunkt.
- Für Hotelimmobilien für von rund 15 Mio. Euro gehandelt, was einem Umsatzanteil von rund 2 Prozent entspricht. Verkäufe von Handelsimmobilien konnten im bisherigen Jahresverlauf nicht verzeichnet werden.