Cushman & Wakefield, eines der größten Immobilienberatungsunternehmen weltweit, verzeichnete am deutschen Wohnimmobilienmarkt für das 2. Quartal 2024 ein Transaktionsvolumen in Höhe 2,05 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anstieg von 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und belegt das verstärkte Investoreninteresse für diesen Sektor. Insgesamt wurden damit im 1. Halbjahr 2024 Wohnimmobilien mit einem Volumen von 3,05 Mrd. Euro gehandelt.
- Transaktionsvolumen im 2. Quartal 2024 mit 2,05 Mrd. Euro rund 37 Prozent über Vorjahreswert
- 3,05 Mrd. Euro Transaktionsvolumen im 1. Halbjahr 2024
- Portfoliotransaktionen prägten das 2. Quartal 2024
- Stabilisierung der Spitzenrendite bei 3,90 Prozent
- Interesse an Studentenwohnen und Micro-Living steigt deutlich
Fokus rückt auf Portfoliotransaktionen
Im 2. Quartal 2024 dominierten großvolumige Portfoliotransaktionen, welche einen Umsatz von 1,35 Mrd. Euro auf sich vereinten. Auffällig dabei war die lokale Prägung der Portfolios, deren Bestandteile oftmals in einer Stadt lagen. Das Volumen für Einzeltransaktionen sank im Zeitraum von April bis Juni auf 610 Mio. Euro. Im 1. Quartal 2024 hatte es noch 854 Mio. Euro betragen, während für Portfoliotransaktionen nur ein Umsatz von 150 Mio. Euro registriert wurde.
Weitere Stabilisierung der Spitzenrendite
Die Spitzenrendite zeigte sich mit 3,90 Prozent stabil und ein Anstieg ist derzeit nicht zu erkennen. Cushman & Wakefield geht davon aus, dass sich bis zum Ende des Jahres daran nichts Wesentliches ändert.
Inländische Investoren dominieren Marktgeschehen, größte Abschlüsse in Berlin
Nationale Investoren erwarben im 2. Quartal Wohnimmobilien im Wert von 1,8 Mrd. Euro in Deutschland, über eine Milliarde Euro mehr als im 1. Quartal des Jahres. Sie sind damit für 82,24 Prozent des Transaktionsvolumens auf dem deutschen Wohninvestmentmarkt des 1. Halbjahres 2024 verantwortlich.
Die beiden größten Transaktionen fanden in Berlin statt. Hierbei stach das Vonovia/Howoge-Portfolio heraus, welches für 700 Mio. Euro veräußert wurde. Insgesamt wechselten hierbei 4.495 Wohnungen und ein 40 ha großes Areal den Eigentümer. Mieteinnahmen von circa 24,3 Mio. Euro führten zu einer Bruttorendite von rund 3,5 Prozent.
Zusätzlich konnte die MEAG in Berlin drei Objekte in Prenzlauer Berg und Mitte erwerben. Die zwischen 2020 und 2022 fertiggestellten Immobilien umfassen insgesamt etwa 36.000 m² Wohnfläche und 544 Wohnungen.
Transaktionsvolumen für und Micro-Living übersteigt schon jetzt Gesamtwert des Vorjahres
Wie von Cushman & Wakefield zum Ende des 1. Quartals 2024 prognostiziert, ist das Transaktionsvolumen für Studentenwohnheime und Micro-Living-Objekte im 2. Quartal deutlich angestiegen. Nach 55 Mio. Euro in den ersten drei Monaten des Jahres wurden von April bis Juni Umsätze in Höhe von 100 Mio. Euro erfasst. Somit beläuft sich der kumulierte Wert im 1. Halbjahr auf 155 Mio. Euro und liegt bereits 33 Mio. Euro höher als im Gesamtjahr 2023.
Zu den größten Deals im 2. Quartal gehörte der Erwerb eines Neubauobjekts mit 177 Studentenwohnungen für circa 23 Mio. Euro durch Catella vom Family Office Drengenberg. Zusätzlich konnte Mapletree ein Studentwohnen-Portfolio in UK und Deutschland erwerben. In Deutschland betraf dies ein Objekt in Bremen mit 284 Betten und über 5.000 m².
Jan-Bastian Knod, Head of Residential Investment Germany bei Cushman & Wakefield, kommentiert: „Die Nachfrage nach Wohnraum sämtlicher Assetklassen ist ungebrochen. Viele nationale und internationale Investoren fokussieren sich immer mehr auf das Thema Wohnen. Die zunehmende Preisstabilität bestärkt zudem Investoren in diesen Sektor einzusteigen oder ihr Engagement auszuweiten.“