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Germany Real Estate Market View

Helge Zahrnt • 03/01/2023
Ein regelmäßiges Update zum Gewerbeimmobilienmarkt in Deutschland.

Wirtschaftslage: Weiterhin gedrückte Stimmung, Tiefpunkt scheint jedoch überwunden

Für die deutsche Wirtschaft endete das Jahr 2022 mit einigen positiven Signalen: Die Corona-Pandemie scheint weitgehend unter Kontrolle zu sein. Die milden Temperaturen im Dezember sorgten für einen begrenzten Gasverbrauch und sinkende Einkaufspreise an den Energiebörsen. Die Inflationsrate stabilisierte sich bei einem nach wie vor hohen Wert von 10 %, soll aber nach Aussage von Wirtschaftsexperten in den nächsten Monaten schrittweise sinken. Und China gab seine Null-Covid-Strategie auf, was mittelfristig wieder zu einem höheren Produktionsausstoß und einem stärkeren Warenverkehr mit Deutschland führen wird.

Vor diesem Hintergrund hellte sich der ifo-Geschäftsklimaindex merklich auf. Die Stimmung bei Unternehmen ist zwar nach wie vor gedrückt, jedoch mit verhalten optimistischen Tendenzen gegenüber den Vormonaten, insbesondere bei den Geschäftserwartungen. Eine Ausnahme bildet das Baugewerbe, das die aktuelle Geschäftslage schlechter als im Vormonat bewertete und damit hinter anderen Branchen wie Gewerbe, Dienstleistungen und Handel zurückbleibt.

Die von der gfK monatlich erhobene Verbraucherstimmung verbesserte sich insgesamt zum dritten Mal in Folge, liegt aber weiterhin deutlich im negativen Bereich. Die Anschaffungsneigung der Verbraucher bleibt niedrig, scheint sich aber zumindest zu stabilisieren. Die Entlastungspakete der Bundesregierung zur Deckelung der Energiepreise zeigen hier Wirkung. Zudem ist der Arbeitsmarkt nach wie vor von einem Fachkräftemangel bestimmt, auch wenn die Bundesarbeitsagentur wieder mehr Anträge auf Kurzarbeit registriert.

Nach den aktuellen Prognosen von Moodys Analytics wird die deutsche Wirtschaft in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 stetig schrumpfen und sich erst im vierten Quartal wieder erholen. Die Rezession könnte damit für das Gesamtjahr auf minus 0,04 % begrenzt bleiben. Voraussetzungen sind insbesondere eine gesicherte Energieversorgung, die 2023 gänzlich ohne russisches Gas erreicht werden muss, sowie eine niedrigere Inflationsrate als im Jahr 2022.

Immobilienmarkt: Vorsichtiges Agieren bei gleichzeitig intensivem Sondieren

Die EZB hat den Leitzins seit Juli 2022 in vier Schritten auf aktuell 2,50 % erhöht und weitere Erhöhungen angekündigt. Damit befinden sich Investoren weiterhin in einem unsicheren Zinsumfeld. Viele mögliche Verkaufsverhandlungen finden deshalb aktuell nicht statt oder werden abgebrochen, was sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen könnte. Gleichwohl sondieren die Marktteilnehmer den Markt intensiv und nutzen gute Gelegenheiten, wenn sie sich bieten.

Die Nachfrage nach Büroflächen ist im vierten Quartal leicht ins Stocken geraten. Vor allem Großflächennutzer überdenken ihre Umzugspläne vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftsaussichten und haben ihre Anmietentscheidungen deshalb vertagt. Nutzer, die in der jüngeren Vergangenheit ihre Flächen unter Expansionsgesichtspunkten angemietet hatten, bieten vermehrt Untermietflächen am Markt an. Die Folge sind höhere Leerstände. Gleichwohl ist für Spitzenflächen mit steigenden Mieten zu rechnen.


28 November 2022

Personalaufbau in Deutschland stockt – Geschäftsklimaindex steigt 

Angesichts der angekündigten Rezession haben viele Unternehmen ihre Personalpläne revidiert. Das ifo-Beschäftigungsbarometer lag im Oktober so niedrig wie seit April 2021 nicht mehr. Vor allem im Handel herrscht große Vorsicht. Hier ist mit Entlassungen zu rechnen der Warenhauskonzern Galeria will über 40 seiner 131 Standorte zu schließen. Andererseits will Lufthansa bis Ende 2023 rund 20.000 zusätzliche Beschäftigte einstellen und der Fachkräftemangel im MINT-Bereich liegt bei einer neuen Höchstmarke. Die mittelfristige Betrachtung fällt definitiv positiver aus die kurzfristige.

Das zeigt auch die Novemberumfrage des ifo-Instituts bei der deutschen Wirtschaft. Die aktuelle Lage wird erneut negativer beurteilt als im Vormonat, die Erwartung für die nächsten sechs Monate fällt jedoch weniger pessimistisch aus als zuvor. 

Enttäuschung über Ergebnisse von COP 27 – Wirtschaft und Kommunen gefragt

Die Ergebnisse der Weltklimakonferenz wurden in der deutschen Politik und Wirtschaft mit Enttäuschung aufgenommen. Auch wenn die Einigung über eine Finanzierung von „Loss and Damages“ durch die großen Treibhausemittenten als Erfolg gelten kann, wurde gleichzeitig bemängelt, dass es nicht gelungen war, sich auf ambitionierte Maßnahmen für eine Beschleunigung der Treibhausgasminderung zu einigen. 

Unternehmen und Kommunen sind daher umso mehr aufgerufen, ihren Teil für den Erhalt einer nachhaltigen Welt beizutragen. Im Immobilienbereich ist das Bewusstsein über die Notwendigkeit eines nachhaltigen Gebäudebestandes in den letzten Jahren stark gestiegen und manifestiert sich in Neubauobjekten und ESG-konformen Quartiersentwicklungen, während der Bestand bisher zögerlich angegangen wurde. Der 600 Mio. Euro- Kredit der Europäischen Investitionsbank für ein größeres Sanierungsvorhaben der Vonovia könnte als Anreiz dienen. 

Hohe Fertigstellungszahlen treiben Büroflächenleerstand weiter nach oben

Während der Büroflächenumsatz auch 2022 das Vor-Corona-Niveau deutlich verfehlen wird, steigen die Fertigstellungszahlen weiter an. Entsprachen die fertiggestellten Büroflächen im Jahr 2019 etwa 30 % des Büroflächenumsatzes, so liegt der Wert für 2022 bei voraussichtlich 50 %. Der Leerstand vor allem im Bestand wird steigen und dürfte 2023 erstmals seit 2015 wieder über dem Wert von 6 % liegen. 

Zurückhaltung bei Investoren hält an

Auf Investorenseite hält die im Frühsommer 2022 eingesetzte Zurückhaltung bei Immobilieninvestments unvermindert an. Aufgrund der Unsicherheit über Wirtschafts- und Zinsentwicklung werden die Preise als noch immer zu hoch beurteilt. Gleichwohl nehmen Investoren Opportunitäten wahr. Relativ rege Aktivitäten können im Industrial-Sektor beobachtet werden. Auch Datenzentren, bisher nach wie vor Nischenmarkt, werden vor dem Hintergrund der weiter steigenden Datenströme durch smart working, smart living, smart mobility, an Bedeutung gewinnen.


28 Oktober 2022

Negatives Wirtschaftswachstum 2023                                                               

Die Bewältigung der Energiekrise bleibt das beherrschende Thema. Zwar scheint die Gasversorgung für den Winter gesichert, doch werden die hohen Energiepreise auch weiterhin deutlich über dem Niveau der Vorjahre liegen und spürbare Auswirkungen nehmen. Inzwischen rechnet die Bundesregierung für 2023 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 0,4 % und einer jahresdurchschnittlichen Inflation von 7 %, vorausgesetzt die geplante Gaspreisbremse wirkt und die Energieversorgung ist gesichert.

Finanzielle Unterstützung für Wirtschaft und Bevölkerung

Um die finanziellen Mehrbelastungen abzufedern, hat der Bundestag in der zweiten Oktoberhälfte beschlossen, Schulden von bis zu 200 Mrd. Euro aufzunehmen. Die bislang geplanten Maßnahmen stoßen jedoch in weiten Teilen von Wirtschaft und Öffentlichkeit auf massive Kritik. Zwar wird die geplante staatliche Übernahme eines Großteils der Dezember-Abschlagzahlung der Endverbraucher begrüßt, doch der für den März 2023 geplante Start der Gaspreis- und Fernwärmepreisdeckelung wird als deutlich zu spät moniert. Für Großverbraucher aus der Industrie wird wahrscheinlich ab Januar 2023 eine Gaspreisbremse wirksam werden, die für ein Kontingent von 70 % des Verbrauchs des Vorjahres gilt.

Gaseinsparpotenzial im Gebäudesektor noch nicht ausgereizt

Eine Befragung bei Unternehmen durch Randstadt-ifo ergab, dass nur ein geringer Prozentsatz der kleinen Unternehmen einen Notfallplan für die Energiekrise hat. Für öffentliche Gebäude ab 1.000 m² Nutzfläche gilt seit Anfang Oktober eine Heiztemperatur von maximal 19 Grad Celsius. Die Stadt Hamburg will zudem rund vier Millionen Euro in technische Maßnahmen wie den Einbau von Thermostaten investieren, die am Ende für eine Heizenergie-Einsparung von 30 % sorgen könnten. Dieses Einsparpotenzial sieht das Kopernikus-Projekt Ariadne für den gesamten deutschen Gebäudebestand, wenn Änderungen im Heizverhalten mit technischen Anpassungen und Sanierungen einhergehen.

Wohnungsbau schwächelt

Laut Umfragen des ifo-Instituts hat die Zahl der Stornierungen im Wohnungsbau zugenommen. Grund dafür ist – neben den aktuellen Herausforderungen – vor allem die Planungsunsicherheit darüber, wie sich Bau- und Energiepreise und Finanzierungskonditionen entwickeln. Damit ist das Vorhaben der Bundesregierung, jährlich 400.000 teilweise öffentlich geförderte Wohnungen fertigzustellen, gefährdet.

Weiter steigende Renditen am Investmentmarkt

Nach wie vor herrscht große Unsicherheit darüber, auf welchem Niveau sich Preise einpendeln werden. Unbestritten ist, dass die Renditen über alle Objektklassen hinweg weiter deutlich steigen werden. Vor diesem Hintergrund bleiben die Akteure zögerlich. Eigenkapitalstarken Investoren eröffnen sich gleichwohl Opportunitäten.


20 September 2022

Wirtschaftslage: keine Aufhellung in Sicht

Die Stimmung bei Unternehmen und Verbrauchern bleibt angespannt. Die Verbraucherpreise lagen im August 2022 laut Statistischem Bundesamt um 7,9 % über dem Vorjahreswert. Gleichzeitig warnen Industrieverbände vor Produktionsstopps aufgrund hoher Energiepreise oder fehlender Energieversorgung – einige Unternehmen haben ihre Produktion bereits gedrosselt. Wegen der anhaltend niedrigen Konsumneigung blickt der Handel mit Sorge auf die kommenden Monate. Wohnungsverbänden geht es ähnlich. Sie befürchten, dass viele Mieter in der kalten Jahreszeit ihre Energiekosten nicht mehr bezahlen können und damit Wohnungsvermieter in Schieflage geraten. Laut der meisten Experten wird die deutsche Wirtschaft im nächsten Jahr schrumpfen. Zudem könnte die Inflation in den kommenden Monaten einen zweistelligen Wert erreichen.

Remote Work: Einige Unternehmen reduzieren Flächen

Homeoffice hat sich in Deutschland offensichtlich etabliert. Auch wenn seit Ende März keine Homeoffice-Pflicht mehr besteht, so ist laut einer Umfrage des ifo Instituts der Anteil der Beschäftigten im Homeoffice nur minimal von 24,9 % (April 2022) auf 24,5 % (August 2022) gesunken. Einige größere Unternehmen haben auf die veränderte Situation reagiert: So hat die Commerzbank mitgeteilt, dass sie künftig nur noch 0,7 Arbeitsplätze je Mitarbeiter vorhalten werde und Ende 2022 ihre bislang genutzten 36.000 m² Büroflächen im Frankfurter Hochhaus Gallileo aufgeben wird. Die KfW hat 5.000 m² am Standort Frankfurt und 3.700 m² an ihrem Berliner Standort als überflüssig identifiziert. Die Deutsche Telekom kündigte an, ihre Büroflächen in Bonn und Darmstadt mittelfristig zu halbieren. Und auch das Land Niedersachsen will sich bis 2030 von 10 % seiner Büroflächen trennen.

Büroimmobilien: Starker Spätsommer am Münchner und Berliner Investmentmarkt

Trotz verhaltener Stimmung am Investmentmarkt werden für gut eingeschätzte Gelegenheiten weiterhin ergriffen. So fanden auf dem Münchner Investmentmarkt allein im August drei Transaktionen über jeweils 100 Millionen Euro statt, darunter der Verkauf der Wacker-Firmenzentrale (48.000 m²) an Blue Colibri. Das summierte Transaktionsvolumen wird auf deutlich über 600 Millionen Euro geschätzt. In Berlin wurden Anfang September zwei Großtransaktionen für zusammen mehr als 900 Millionen Euro gemeldet: Aggregate verkaufte Teile der Projektentwicklung Quartier Heidestraße und Swiss AM mit NBIM erwarben den Büroneubau Voltaire (30.000 m²) nahe des Alexanderplatz.

Immobilienmarkt: Starker Anstieg der Leitzinsen verändert Investmentumfeld

Mit 0,75 Prozentpunkten hob die EZB am 8. September 2022 den Leitzins so stark an wie nie zuvor. Damit liegt der Zins nun bei 1,25 %. Für Immobilieninvestoren und Entwickler dürften sich damit die Kredite weiter verteuern und die Werte älterer, weniger nachhaltiger Objekte unter Druck geraten.


08 August 2022

Wirtschaftslage: Kritische Rahmenbedingungen und sinkende Stimmung

Anhaltende Lieferengpässe und steigende Preise belasten weiterhin die deutsche Wirtschaft. Hinzu kommt ein zunehmender Gasmangel, nachdem Russland nur noch 20 % der vereinbarten Menge in die Bundesrepublik befördert. Sie befindet sich damit in der größten Energiekrise seit Gründung. Industrie und private Haushalte werden zur Reduzierung ihres Gasverbrauchs aufgerufen, um ausreichend Gasvorräte für den Winter aufzubauen. Für Betriebe soll ab Oktober ein Auktionsportal in Betrieb gehen, auf dem sie nicht verbrauchte Gasmengen verkaufen können.

Die Stimmung bei Unternehmen und Verbrauchern hat sich vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen und einer drohenden Rezession weiter verschlechtert. Das GfK-Konsumbarometer, das die Kauflaune der Verbraucher abbildet, liegt für August bei minus 30,6 Punkten und damit so tief wie nie zuvor. Der ifo-Geschäftsklimaindex lag im Juli 2022 auf dem niedrigsten Wert seit Juni 2020. Die Unternehmen sind unzufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage und erwarten in den kommenden Monaten weitere Einbußen.

Sars-Cov2 Pandemie: Keine Lockdowns im Winter

Die Bundesregierung hat Lockdowns und Ausgangssperren im kommenden Winter ausgeschlossen. Die neuen Regelungen sollen von Oktober 2022 bis Anfang April 2023 gelten, müssen aber noch vom Bundeskabinett beschlossen werden. Auch wenn die Covid-19-Pandemie in der öffentlichen Wahrnehmung in den Hintergrund getreten ist, so ist sie in der Wirtschaft weiterhin präsent. In nahezu allen Branchen beeinträchtigen Personalausfälle durch Infektion und Quarantäne die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Zudem macht insbesondere der Gastronomie, dem Handel und dem Tourismus die Abwanderung von Fachkräften zu schaffen.

Immobilienmarkt: Temporäre Zurückhaltung bei Investoren

Käufer und Verkäufer am gewerblichen Investmentmarkt agieren momentan zurückhaltend. Ursache dafür ist vor allem die Suche nach dem richtigem Marktpreis. Zum einen sind Kaufinteressenten aufgrund steigender Zinsen nicht mehr bereit, die aufgerufenen Preise zu zahlen. Zum anderen nehmen viele Marktakteure angesichts eines möglichen Gasnotstandes eine abwartende Haltung ein. Es besteht die Hoffnung, dass im Herbst mehr Klarheit herrscht. Dann findet auch die größte deutsche Immobilienmesse EXPO REAL statt, die zu einer einheitlicheren Einschätzung des Marktes und des Preisgefüges führen könnte. Liquidität ist ausreichend vorhanden, und vor dem Hintergrund der hohen Inflation bleiben Immobilien trotz gestiegener Nominalzinsen eine interessante Assetklasse.

Gebäudesanierung: Bundesförderung für effiziente Gebäude

Die am 27. Juli 2022 veröffentlichte, überarbeitete Bundesförderung für effiziente Gebäude legt einen Schwerpunkt auf die energetische Sanierung. Jährlich sollen 12 bis 13 Mrd. Euro dafür zur Verfügung stehen. Gefördert werden Wohn- und Nichtwohngebäude. Die Höchstgrenze der förderfähigen Kosten bei Nichtwohngebäuden liegt bei 10 Mio. Euro für Komplettsanierungen und 5 Mio. Euro für Einzelmaßnahmen.

 


07 Juli 2022

Wirtschaftslage: Sorge um Gasversorgung, Inflation bleibt auf hohem Niveau

Trotz aktuell stabiler Gasversorgung sind die Befürchtungen der Deutschen vor einem Versorgungsnotstand im Winter in den letzten Wochen gestiegen. Zum einen, weil Russland seit Mitte Juni nur noch 40 % der maximalen Erdgasmenge liefert. Zum anderen, weil die Nord-Stream-1-Pipeline im Juli für rund 10 Tage wegen Wartungsarbeiten ausfallen wird. Zudem kann nicht ausgeschlossen werden, dass Russland die Belieferung weiter drosseln wird. Das Ziel, die Gasspeicher in Deutschland bis November zu 90 % zu füllen, wäre dann ohne zusätzliche Maßnahmen nicht erreichbar. Unternehmen und private Verbraucher müssen sich vor diesem Hintergrund auf weiter steigende Gaspreise einstellen. 

Die Sorge um eine drohende Gasknappheit, die anhaltenden Material- und Lieferengpässe sowie steigende Einkaufs- und Verbrauchspreise trübten im Juni die Geschäftserwartungen der deutschen Wirtschaft. Bei den Verbrauchern erwartet die GfK im Juli das stärkste Stimmungstief seit Beginn der monatlichen Erhebung im Jahr 1991. Der Grund ist die anhaltend hohe Inflation. Nach ersten Schätzungen von Destatis lagen die Verbraucherpreise im Juni um 7,6 % über ihrem Vorjahreswert. Haupttreiber blieben die Energiepreise (+38 % gegenüber Juni 2021) und die Nahrungsmittelpreise (+12,7 % gegenüber Juni 2021). Die Kaufkraft der Verbraucher ist damit signifikant gesunken.

Ungeachtet der herausfordernden Rahmenbedingungen erwarten Wirtschaftsexperten nach wie vor keine Rezession für 2022. Diese ist für 2023 allerdings nicht auszuschließen, sollte es zu einem Gasembargo kommen.

Immobilienmarkt für Büroobjekte: Konstant hohe Spitzenmieten, Trendwende bei Kaufpreisen

Die Nachfrage nach Büroflächen blieb in den letzten Wochen trotz veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen konstant hoch. Zudem ließ die Nachfrage nach modernen und ESG-konformen Büroflächen die Spitzenmieten in den fünf wichtigsten deutschen Märkten erneut steigen.

Auch als Anlageprodukt bleiben Büroobjekte grundsätzlich begehrt. Jedoch tun sich Verkäufer und Käufer zunehmend schwer mit der Preissetzung, da noch nicht abzusehen ist, wie stark der Zinsanstieg sein wird und wie sich das auf die Finanzierung auswirkt. FED und Bank of England haben die Leitzinsen bereits deutlich angehoben (auf 1,75 % bzw. 1,25 %), die EZB hat für Mitte Juli einen ersten Zinsschritt von 0 % auf 0,25 % angekündigt, blieb jedoch vage in Bezug auf weitere Schritte. Die Helaba prognostiziert für das Jahresende einen Wert von 0,75 % und erwartet gleichzeitig einen Anstieg der Renditen für 10-jährige Staatsanleihen auf bis zu 2 %. Offensichtlich ist, dass die Renditen für Büroobjekte steigen werden. Unklar ist, wie viele Basispunkte es bis zum Jahresende sein werden. Vor diesem Hintergrund verzögern sich aktuell viele Verkaufsprozesse, bis mehr Klarheit über den Markt herrscht.

 


07 Juni 2022

Wirtschaftsentwicklung: Robuste Lage trotz gedrückter Stimmung

Materialknappheit, Lieferengpässe und steigende Preise für Rohstoffe und Energie machen der deutschen Wirtschaft weiterhin zu schaffen. Zwar schätzten Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage im Mai etwas besser ein als in den beiden Vormonaten, doch bezüglich der Erwartung für die weitere Entwicklung bleiben sie skeptisch, so die Ergebnisse der monatlichen Unternehmensbefragung des ifo-Instituts. Anzeichen für eine Rezession sieht das Institut aktuell aber nicht.

Derweil erreichte die monatlich von GfK erhobene Verbraucherstimmung im Mai einen historischen Tiefpunkt. Vor allem die Inflation (7,4 Prozent im April 2022 im Vergleich zu April 2021) drückt auf die Anschaffungsneigung der Verbraucher. Jedoch erwartet die GfK, dass sich die Stimmung im Juni nicht weiter verschlechtern wird. Dazu dürfte auch das von der Bundesregierung beschlossene Entlastungspaket beitragen. Unter anderem investiert die Bundesregierung rund 2,5 Milliarden Euro in ein bundesweites ÖPNV-Experiment. In den Monaten Juni bis August kann der gesamte öffentliche Personen-Nahverkehr für monatlich neun Euro pro Person genutzt werden.

Zensus 2022: Gebäude- und Wohnungszählung ohne Wirtschaftsimmobilien
Im Mai starteten die Befragungen für den alle zehn Jahre durchgeführten Zensus, der verlässliche Planungsgrundlagen für Entscheidungen der öffentlichen Verwaltung liefert. Teil des Zensus 2022 ist eine bundesweite Vollerhebung aller Bestandsgebäude mit Wohnraum und den darin befindlichen Wohnungen. Alle rund 23 Millionen Eigentümer sind zur Auskunft verpflichtet. Damit wird es erstmals seit 2011 wieder solide Daten zur Eigentümerstruktur des Wohnungsbestandes geben sowie erstmals Daten zu Energieträgern, Leerstandsgrund und Leerstandsdauer. Die Auswertung der Daten wird ca. 18 Monate dauern. Die Wohngebäudeerfassung im Rahmen des Zensus ist eine wichtige Datengrundlage. Umso bedauerlicher ist, dass eine vergleichbare Erhebung für Wirtschaftsimmobilien noch nicht existiert.

Immobilienmarkt: Beteiligung der Vermieter an CO2-Abgabe geplant
Das Bundeskabinett beschloss Ende Mai die Neuregelung der Verteilung der seit 2021 erhobenen CO2-Abgabe für Gas- und Ölheizungen auf Mieter und Vermieter. Danach soll ab 2023 der Vermieter an der Umlage beteiligt werden. Geplant ist für Gewerbeimmobilien eine pauschale 50:50-Aufteilung und eine 10-Stufen-Regelung für Wohnimmobilien. Bei letzterer hängt die Aufteilung davon ab, wie hoch der Kohlendioxidausstoß des Gebäudes pro Quadratmeter Wohnfläche ist und reicht von einem Kostenanteil des Vermieters von 90 Prozent bis 0 Prozent. Für Nichtwohngebäude soll Ende 2025 ein Stufenmodell eingeführt werden. Die dazu notwendige Datengrundlage soll bis Ende 2024 vorliegen. Die CO2-Abgabe liegt aktuell bei 30 Euro pro Tonne und soll stufenweise bis 2025 auf 55 Euro steigen.

Immobilienmarkt: Weniger Selbstläufer bei geplanten Verkäufen von Gewerbeimmobilien 
Die erwarteten Zinsschritte der EZB im zweiten Halbjahr 2022, die bereits gestiegenen Finanzierungskosten und die absehbar steigenden Kosten für die Umrüstung in nachhaltige Objekte führen zu Differenzen bei Kaufpreisvorstellungen zwischen Verkäufern und Kaufinteressenten. Betroffen sind insbesondere ältere Bestandsobjekte außerhalb der Toplagen. Hier zeichnet sich die Tendenz steigender Renditen ab.

 


04 Mai 2022

Corona-Pandemie: Annähernde Normalisierung des Alltags
In der öffentlichen Wahrnehmung ist das Sars-Cov-2-Virus mittlerweile deutlich in den Hintergrund getreten. Zwar hält sich die 7-Tages-Inzidenz auf hohem Niveau, jedoch stellen die überwiegend milden Krankheitsverläufe nach Ansteckung mit der Omikron-Variante keine Bedrohung für das Gesundheitswesen dar. Eine Test- und Maskenpflicht gilt derweil nur noch in bestimmten Fällen. Zudem wurde die einzuhaltende Quarantänezeit bei Erkrankung von zehn auf fünf Tage reduziert.

Wirtschaftliche Entwicklung: Bundesregierung senkt Prognose für 2022
In Folge der Normalisierung des Alltags stieg das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im ersten Quartal 2022 um 4 % im Vergleich zum Vorjahr (Q1 2021). Diese Entwicklung wird nun in Folge des Ukraine-Konfliktes stark ausgebremst. Zudem belasten die deutsche Wirtschaft weiterhin aktuelle Produktionsstopps und Hafenschließungen in China.

Die Bundesregierung korrigierte infolgedessen vor wenigen Tagen ihre Prognose zum Wirtschaftswachstum 2022 von 3,6 % auf 2,2 %. Die Inflationsrate lag im April bei 7,4 %. Ursächlich hierfür waren sowohl ein Anstieg der Energie- als auch der Lebensmittelkosten in Folge höherer Erzeugerpreise und anhaltender Lieferkettenprobleme. Dem monatlich erhobenen gfK Konsumklimaindex zufolge ist die Stimmung bei den Verbrauchern auf den tiefsten Punkt seit Beginn der Untersuchung im Jahr 1991 gesunken. Um der Energiepreisentwicklung entgegenzuwirken, billigte das Kabinett kürzlich ein Entlastungspaket für Verbraucher in Höhe von 30 Mrd. Euro.

Energieversorgung: Abhängigkeiten von russischen fossilen Energieträgern reduziert
Die hohe Abhängigkeit Deutschlands von russischen fossilen Energieträgern konnte in den letzten Wochen gegenüber 2021 reduziert werden – bei Steinkohle von 50 % auf 8 %, bei Erdöl von 35 % auf 12 % und bei Erdgas von 55 % auf 35 %. Einem in der EU diskutierten Embargo russischen Erdgases steht die deutsche Industrie nach wie vor kritisch gegenüber. Denn eine sofortige Substitution wäre aufgrund der hohen Abhängigkeit einzelner Branchen kaum möglich. 

Immobilienbranche: Märkte im ersten Quartal mit positiven Tendenzen
Die Immobilienmärkte zeigten sich trotz der veränderten Rahmenbedingungen im ersten Quartal 2022 robust. Das Transaktionsvolumen aus Verkäufen aus Entwicklungsgrundstücken und Gewerbeobjekten erreichte einen Rekordwert von 18,2 Mrd. Euro, der Büroflächenumsatz in den fünf größten deutschen Märkten lag mit rund 654.000 m² höher als im ersten Quartal 2021 und 2020. 

Sorgen bereiten gleichwohl die hohe Inflation und die Erwartung, dass die EZB in der zweiten Jahreshälfte die Leitzinsen anheben wird. Investoren haben bereits begonnen, ihre Businesspläne entsprechend anzupassen. Die Phase der stetig sinkenden Immobilienrenditen dürfte zunächst beendet sein. Positiver Markttreiber bleibt die gesetzlich verordnete Transformation des Immobiliensektors in Richtung Nachhaltigkeit, die sich in einem veränderten Nachfrageverhalten von Nutzern und Investoren ausdrückt und die ohne Investitionen in den Bestand nicht realisierbar ist.

 

 


04 April 2022

Gedrückte Stimmung: Wirtschaftliche Prognosen deutlich gesenkt 
Der Krieg in der Ukraine hat die Stimmungslage in der deutschen Wirtschaft signifikant verschlechtert. Zwar schätzten in der jüngsten Konjunkturbefragung des ifo-Instituts vom März die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage nur geringfügig schlechter ein als im Vormonat. Jedoch zeigte sich bei den Erwartungen für die nächsten sechs Monate ein außergewöhnlich starker Rückgang. Ursächlich dafür sind die anhaltenden Lieferengpässe für Rohstoffe und Vorprodukte sowie der starke Anstieg der Energiepreise.

Auch bei den Konsumenten hat sich nach den Untersuchungen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) die Stimmung eingetrübt. Neben hohen Energiekosten bewirken auch die steigenden Lebensmittelpreise, dass die Kaufkraft der Konsumenten vermindert und die Sparneigung erhöht wird. Eine Umkehr dieser Trends ist in den nächsten Monaten nicht zu erwarten.

Die Ratingagentur Moody’s hat vor diesem Hintergrund ihre Prognose für das deutsche Wirtschaftswachstum auf 2,2 Prozent korrigiert und erwartet eine Inflation von fast 7 Prozent. 

Corona-Pandemie: Seit 3. April greifen Basisschutzmaßnahmen
Am 2. April endete in Deutschland die von allen Bundesländern in Anspruch genommene Verlängerungsoption zum Einsatz der bundesweiten Schutzmaßnamen gegen das Sars-Cov-2-Virus. Seit 3. April gelten sogenannte Basisschutzmaßnahmen. Diese können bei Bedarf von den Länderparlamenten für regionale Hotspots wiederum verschärft werden. 

Der Wegfall der Maskenpflicht im Einzelhandel, in der Gastronomie sowie in Freizeit- und Kulturstätten bedeutet derweil für die genannten Branchen eine enorme Erleichterung. Gleichzeitig herrscht die Sorge vor, dass die damit verbundene, erhöhte Ansteckungsgefahr mit der Omikron-Variante zu einer erneuten Zunahme des Infektionsgeschehens führen könnte. Vor diesem Hintergrund machen einige Kulturstätten und Dienstleistungsbetriebe von ihrem Hausrecht Gebrauch und fordern weiterhin das Tragen eines Mund-Nasenschutzes.

Keine Entscheidung gibt es bisher bezüglich einer Impfpflicht in Deutschland. Noch fehlt die Mehrheit für einen der ins Parlament eingebrachten Vorschläge.

 

 


08 März 2022

Covid-19-Pandemie: Fallzahlen sinken – gesetzliche Grundlage für Einschränkungen bis 19. März befristet – Impfpflicht weiterhin in der Diskussion
Wie erwartet haben die Infektionszahlen zum Ende der dritten Februarwoche ihren Höhepunkt erreicht. Die Lage in den Krankenhäusern ist nicht mehr besorgniserregend, bleibt aber angespannt.  

Bis zum 20. März werden deshalb die meisten Einschränkungen stufenweise wegfallen. Bereits jetzt dürfen sich Genesene und Geimpfte privat wieder in unbegrenzter Zahl treffen, für Gastronomie, Hotellerie und Clubs gelten erleichterte Zugangsbedingungen und bei Großevents sind deutlich mehr Zuschauer zugelassen. Mit Ablauf des 19. März endet auch die Home Office-Pflicht. Bestimmte Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht, Abstandsgebote und verpflichtende Tests in Gesundheitseinrichtungen sollen jedoch auch weiterhin möglich sein. 

Laut Berechnungen von Ifo-Institut und Institut der deutschen Wirtschaft hat die Pandemie die deutsche Wirtschaftsleistung bislang um 330 bis 350  Milliarden Euro gedrückt. Und auch für das erste Quartal 2022 erwartet die Deutsche Bundesbank – als Folge der Omikron-Welle – einen Rückgang. Die Bundesregierung hat mittlerweile den erleichterten Zugang zu Kurzarbeit und das Überbrückungsgeld bis Ende Juni 2022 verlängert. Keine Fortschritte gibt es bisher in Sachen Impfpflicht.

Putinkrieg bremst Wirtschaft – auch 2022 überdurchschnittlich hohe Inflation – Reaktion der EZB wird erwartet
Die jüngste monatliche Konjunkturerhebung des ifo-Instituts unter deutschen Unternehmen hat ein positiveres Stimmungsbild gezeigt als in den Vormonaten. Der Angriff Russlands auf die Ukraine dürfte das Bild jedoch wieder eintrüben. Transportwege sind gestört oder fallen aus, Lieferketten brechen zusammen. Die Energiepreise sind so hoch wie seit der 1970er-Ölkrise nicht mehr. Aufgrund der aktuellen Geschehnisse hat die Bundesregierung Nord Stream 2 gestoppt und den Bau von LNG-Terminals in Brunsbüttel und Wilhelmshaven angekündigt. Bis zur Inbetriebnahme dürfte es jedoch noch zwei bis drei Jahre dauern. 

Nach einhelliger Expertenmeinung wird die Inflation in diesem Jahr definitiv über den 3,1 % des Vorjahres liegen.  Allein im Januar war der Strom um zwei Drittel teurer, der Preis für Erdgas um mehr als das Doppelte. Die Lebenshaltungskosten lagen im Februar 0,9 % höher als im Januar, im Vergleich zu Februar 2021 sogar 5,1 %. Bisher hat die EZB hierauf noch nicht reagiert. Eine Kurskorrektur wurde für die Sitzung am 10. März angedeutet. Leicht gestiegen sind bereits die Zinsen für langfristige Baudarlehen.

Weiter steigende Baukosten
Bauen hat sich 2021 stark verteuert und wird es auch 2022. Nach Angaben des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes stiegen die Baupreise 2021 um 6 %, für 2022 wird ein Anstieg von 4 % erwartet. Grund sind vor allem höhere Materialpreise, aber auch Engpässe in den Lieferketten und der Mangel an Fachkräften. Es ist daher zu erwarten, dass sich Bauprojekte verzögern oder neu kalkuliert werden müssen. Ebenso werden die höheren Energiepreise auch die Bewirtschaftungskosten von Gebäuden nach oben treiben. Energieeffiziente Gebäude sind deshalb nicht nur gut für das Klima, sondern halten auch die Kosten niedriger.

 

 


02 Februar 2022

Covid-19-Pandemie: Forderungen nach Lockerungen werden lauter
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Sars-Cov2-Virus steigt in Deutschland seit Wochen stetig an. Anfang Februar kletterte die 7-Tage-Inzidenz auf einen bundesweiten Wert von über 1.200. Gleichzeitig macht die Impfquote kaum Fortschritte. In der letzten Januarwoche gab es im deutschen Bundestag deshalb eine kontrovers geführte Anhörung zu einer allgemeinen Impfpflicht, die noch kein Ergebnis brachte. Für medizinische und pflegerische Einrichtungen war bereits im Dezember 2021 eine einrichtungsbezogene Impfpflicht vereinbart worden. Diese soll Mitte März in Kraft treten. Damit verbunden sind jedoch Befürchtungen, dass ein Teil des Pflegepersonals eher kündigt als sich impfen zu lassen und sich damit die Personalengpässe weiter verschärfen. Zudem sind noch nicht alle abwicklungstechnischen Punkte im Hinblick auf Kontrolle und Strafmaßnahmen geklärt.

Unabhängig davon mehren sich die Forderungen nach Lockerungen der aktuell gültigen Einschränkungen. Insbesondere in Wirtschaftskreisen wird darauf gedrängt, dass die Bundesregierung möglichst bald Öffnungspläne kommuniziert, um den Unternehmen Planungssicherheit zu geben.

Regional werden unterdessen bereits Einschränkungen gelockert. In Baden-Württemberg, Sachsen und Thüringen etwa gilt anstelle der bundesweit verordneten 2G-Regelung im Einzelhandel (Zutritt nur für Genesene und Geimpfte) nun wieder die 3G-Regelung, die auch getesteten Personen den Zutritt erlaubt. In Schleswig-Holstein und Hessen wurde kürzlich die 2G-Regel sogar ganz aufgehoben. Im Gegenzug gilt in Hessen das Tragen einer FFP2-Maske als verpflichtend.

Wohnungsbau: Marktunruhen nach vorläufigem Förderstopp für energieeffiziente Gebäude
Am 24.01.2022 sorgte eine Meldung des Wirtschaftsministeriums für Marktunruhen. Darin hieß es, dass die Förderung der KfW für energieeffiziente Gebäude vorläufig gestoppt werde. Zudem werde die Neubauförderung des Effizienzhauses/Effizienzgebäudes 55 mit sofortiger Wirkung endgültig eingestellt, 7 Tage vor dem ursprünglich kommunizierten Termin. Als Hintergrund nannte das Wirtschaftsministerium eine Antragsflut, die weit über dem für das Förderprogramm eingestellten Budget liege. Die Finanzlücke wurde auf rund 5,4 Milliarden Euro beziffert.

Die unangekündigte Meldung stieß auf breites Unverständnis, insbesondere im Hinblick auf das von der Ampelkoalition ausgerufene Ziel, den Wohnungsneubau anzukurbeln und die Energieeffizienz der Gebäude zu fördern. Betroffen von dem Stopp waren rund 24.000 Anträge für die Effizienzhausstandards EE55 und EE40 mit einem Fördervolumen von rund 7,2 Milliarden Euro. Nach harscher Kritik von Seiten der Bauwirtschaft und von Verbrauchern lenkte die Bundesregierung ein, um einen Vertrauensverlust zu vermeiden. Wirtschaftsminister, Finanzminister und Bauministerin verständigten sich am 02.02.2022 darauf, dass alle vor dem Förderstopp eingegangenen Anträge nach den alten Kriterien bearbeitet und bei Förderfähigkeit genehmigt werden sollen.

Grundsätzlich bleibt es jedoch dabei, dass die Förderung von energieeffizientem Bauen und Sanieren neu strukturiert wird. Mittelfristig sollen dann neue Förderprogramme zur Anwendung kommen.

 


11 Januar 2022

Covid-19-Pandemie: Omikron bereitet Sorgen 
In Folge der Impfkampagne von Bund, Ländern und Verbänden hat sich die Impfquote in Deutschland erhöht. Der Anteil der Einmalig-Geimpften liegt inzwischen bei rund 75 Prozent, der Anteil der Zweifach-Geimpften bei über 70 Prozent und der Anteil der Geboosterten bei über 40 Prozent. 

Gleichwohl blicken Verantwortliche in Politik und Wirtschaft mit Sorge auf die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante. Diese könnte laut Experten zu erheblichen Personalausfällen und -engpässen führen, insbesondere die kritische Infrastruktur betreffend (Energieversorgung, Gesundheit/Pflege, Feuerwehr). Aus diesem Grund wurden Verschärfungen bestehender Kontaktbeschränkungen beschlossen, aber auch eine Auflockerung der Quarantäneverordnung.

Zeitgleich wächst in Teilen der Bevölkerung der Unmut über die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung. Dies äußerst sich u.a. in einer steigenden Anzahl von landesweiten Demonstrationen. Die ursprüngliche Hoffnung der Bundesregierung, eine Durchimpfung der Bevölkerung auf freiwilliger Basis zu erreichen, hat sich bislang nicht erfüllt. Aus diesem Grund wird auch über eine Impfpflicht diskutiert. 

Unmittelbar betroffen von den verschärften Einschränkungen sind auch der Reiseverkehr und die Messewirtschaft. Die deutsche Lufthansa etwa strich als Reaktion auf die anhaltende Pandemie im Dezember 2021 rund 33.000 Flüge. Das entspricht rund 10 Prozent der ursprünglichen Planungen. Die Messe Frankfurt wiederum sagte Anfang Januar 2022 vier traditionelle Frühjahrsmessen ab, darunter die Weltleitmesse Ambiente. Damit müssen auch das Hotel- und Gaststättengewerbe ein weiteres Mal Einbußen hinnehmen.

Immobilienmarkt in guter Verfassung
Aus dem Bürovermietungsmarkt kommen derweil positive Signale. Mit einem Flächenumsatz von über 900.000 Quadratmetern liefert Berlin für 2021 bereits ähnliche Zahlen wie in den Vorkrisenjahren. Auch die Büromärkte Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg und München verzeichneten für 2021 deutlich höhere Flächenumsätze als noch 2020. Das Vorkrisenniveau ist damit zwar noch nicht erreicht, doch die weiter steigende Nachfrage an Großflächen lässt weitere Umsatzsteigerungen für das Jahr 2022 vermuten. Als sicher gilt, dass mehr Nutzer als bisher bei ihren Flächengesuchen auf Nachhaltigkeitskriterien achten werden, was entsprechende Erfordernisse an die Bestandshalter mit sich bringt. 

Auch am Transaktionsmarkt ist die ESG-Konformität im Jahr 2021 immer stärker in die Entscheidungs- und Preisfindung eingeflossen. Vor diesem Hintergrund haben gut gelegene Büroneubauprojekte oder Kernsanierungsprojekte noch stärker an Attraktivität für Endinvestoren gewonnen. Insgesamt wechselten in den wichtigen fünf deutschen Bürovermietungsmärkten Objekte und Büroprojekte im Wert von knapp 19 Milliarden Euro den Eigentümer. Mehr als die Hälfte des Kapitals floss nach München und Frankfurt – in beiden Märkten konnten Investoren großvolumige Opportunitäten nutzen. Einige Investoren zeigen zunehmend Interesse an projektierten, innerstädtischen Quartieren, die mit Nachhaltigkeit, kurzen Wegen und Mischnutzung überzeugen und wichtige ESG-Kriterien erfüllen können.

 


14 Dezember 2021

Neue Regierung, neue Impulse
Unter der Führung von Bundeskanzler Olaf Scholz nahm die neue Bundesregierung ihre Arbeit am 8. Dezember 2021 auf. Wesentliche Eckpunkte sind im Koalitionsvertrag zwischen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP hinterlegt. Die Schwerpunkte im Regierungsprogramm zeigen sich in veränderten Zuschnitten einiger Ministerien. So wurden die Aufgaben des Wirtschaftsministeriums um das Thema Klimaschutz erweitert, internationale Aspekte des Klimaschutzes sind beim Außenministerium angesiedelt. Das Thema Digitalisierung wird im Verkehrsministerium gebündelt, und das Thema Bauen wurde in ein eigenes Ministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen ausgegliedert. Ziel ist es, jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen zu bauen und gleichzeitig die im Klimaschutzplan 2050 formulierte Obergrenze für den täglichen zusätzlichen Flächenverbrauch einzuhalten. Erschwert wird dieses Vorhaben durch einen vielerorts vorherrschenden Mangel an Bauland sowie lange Planungs- und Genehmigungsprozesse. Zudem erfordert die Ausrichtung der Politik auf das 1,5-Grad-Klima-Ziel strengere Vorgaben an die Klimaschutztauglichkeit von Alt- und Neubauten.

Covid-19-Pandemie
Das alles überlagernde Thema in Deutschland bleibt die Covid-19-Pandemie. Angesichts der neuen Variante Omikron ist bereits von einer möglichen fünften Welle die Rede. Aufgrund der nach wie vor niedrigen Impfquote von knapp 70 Prozent, wurden verschärfte Maßnahmen beschlossen. Ungeimpften Personen ist derzeit der Zutritt sowohl zu Kultur- und Freizeiteinrichtungen als auch zu Einzelhandelsgeschäften untersagt, sofern diese keine Waren des täglichen Bedarfs anbieten. Darüber hinaus empfehlen immer mehr Betriebe ihren Mitarbeitenden, nach Möglichkeiten von zu Hause zu arbeiten. Damit sinkt die pendlerinduzierte Frequenz in den Einkaufsstraßen zusätzlich. Auch viele Weihnachtsmärkte wurden abgesagt, die in normalen Jahren ebenfalls für Kundenströme sorgen. Der stationäre Einzelhandel erwartet daher und aufgrund hoher Lieferengpässe einen Gewinneinbruch im Weihnachtsgeschäft von rund 40 Prozent. Als direkte Folge der Corona-Beschränkungen hat der Warenhauskonzern Galeria deshalb einen weiteren Hilfskredit aus dem staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds in Höhe von über 200 Millionen Euro beantragt.

Mobiles Arbeiten
Immer mehr Unternehmen richten sich darauf ein, dass die Arbeitsleistung künftig nicht ausschließlich im Büro erledigt wird und räumen ihren Mitarbeitenden mobile Tage ein. Jüngstes Beispiel ist das Kreditinstitut DekaBank, welches die Mindestaufenthaltsquote im Büro auf 60 Prozent der wöchentlichen Arbeitszeit festgelegt hat. Bei einer 40-Stunden-Woche entspricht das bis zu zwei Tagen Arbeit außerhalb des Büros. Die Quote von 3:2 (Drei Tage im Büro, zwei Tage anderswo) bzw. 2:3 wurde in den letzten 15 Monaten in mehreren Studien als wahrscheinlichste für eine Umsetzung mobiler Arbeitskonzepte genannt. Denn damit lässt sich der Erhalt und die Förderung der Unternehmenskultur gewährleisten. Vorausgesetzt, dass das neue Arbeiten seine Entsprechung in attraktiv ausgestatteten Büroflächen im Unternehmen findet.

 

 


15 November 2021

Covid-19-Pandemie
Deutschland wird derzeit von der vierten Corona-Welle erfasst. Die 7-Tages-Inzidenz hat mittlerweile den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie erreicht. Gleichzeitig mehren sich Warnungen von Krankenhäusern vor einer sich abzeichnenden Überlastung. Dennoch soll die aktuell geltende epidemische Notlage von nationaler Tragweite zum 25. November beendet werden. Ersetzt werden könnte sie von einem neuen, eingebrachten Gesetzesentwurf. Dieser sieht u.a. vor, wieder kostenlose Bürgertests anzubieten und für Büroarbeitsplätze eine 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) einzuführen. Für Restaurants, Kultur-, Freizeit- und Sportstätten gilt derweil in einigen Bundesländern bereits die 2G- oder 3G-Plus-Regel (nur PCR-Tests anerkannt). Ziel der politischen Maßnahmen bleibt, einen erneuten Lockdown zu vermeiden. 

Prognose zum Wirtschaftswachstum
Die Wirtschaftsweisen legten am 10. November der Bundesregierung ihren Herbstbericht zur wirtschaftlichen Lage und Entwicklung vor. Darin enthalten ist eine Absenkung der Prognose zum Wirtschaftswachstum 2021 von 3,1 auf 2,7 Prozent. Begründet wurde die Korrektur mit anhaltenden Lieferengpässen für Rohstoffe und Vorprodukte. Für 2022 erwarten die Experten eine Normalisierung von Industrieproduktion sowie privater Dienstleistungsnachfrage und prognostizieren ein starkes Wirtschaftswachstum von 4,6 Prozent. Dabei wird vorausgesetzt, dass sich die Lieferengpässe auflösen und es zu keinen gesundheitspolitischen Einschränkungen kommt.

Hohe Attraktivität des deutschen Investmentmarktes
In einer aktuellen Studie von PwC und Urban Land Institute zur Attraktivität von 31 europäischen Städten als Immobilienstandorte erreichten vier deutsche Städte die Top-10. Berlin liegt hinter London auf dem zweiten Platz, Frankfurt und München folgen hinter Paris auf dem vierten und fünften Platz, Hamburg belegt Rang acht. Die deutschen Metropolen überzeugen vor allem mit stabilen Investitions- und Entwicklungsaussichten, aber auch mit vergleichsweise kurzen Pendelzeiten in die Innenstädte. Bei den Transaktionsvolumina in gewerbliche Immobilien belegt Deutschland stabil hinter dem Vereinigten Königreich den zweiten Rang. In den ersten drei Quartalen 2021 wurden in Deutschland gewerbliche Objekte für 38,9 Mrd. € verkauft. Rund 46 Prozent davon entfielen auf die vier genannten Top-Städte, wobei Büroinvestments mit 10,8 Mrd. € am meisten nachgefragt waren.

Konkretisierung stadtprägender Hochhausprojekte in Frankfurt
In der ersten Novemberhälfte wurde bekannt, dass zwei geplante Hochhausprojekte an Fahrt aufnehmen. Beide Projekte verfolgen einen nachhaltigen Ansatz. 1) Für den im Bankenviertel geplanten „central business tower“ wurde der Generalunternehmervertrag geschlossen. Bis Anfang 2028 soll das 205 Meter hohe Bürohaus in Nachbarschaft zum gerade entstehenden „Quartier Four“ entstehen. 2) Für das gemischt genutzte „Millennium Areal“, das im Eingangsbereich des Europaviertels vorgesehen ist, wurde der Architekturwettbewerb abgeschlossen. Hier soll das mit 300 Metern höchste Hochhaus in Frankfurt entstehen. Die öffentliche Präsentation der Ergebnisse ist für Anfang Dezember geplant.

 


18 Oktober 2021

Covid-19-Pandemie
Seit 11. Oktober sind Corona-Tests für die Mehrheit der deutschen Bevölkerung kostenpflichtig. Eine Impfung gegen Covid-19 bleibt dagegen kostenfrei. Knapp 70 Prozent der Bevölkerung sind aktuell vollständig geimpft. Der Büroalltag wird derweil weiter von der Pandemie beeinflusst. Die meisten Unternehmen lassen in ihren Büroflächen eine Belegungsquote von etwa 50 Prozent zu. Vielerorts werden Vereinbarungen mit Beschäftigten über die Anzahl wöchentlicher Präsenztage getroffen. In den letzten Monaten kam auch wieder mehr Bewegung in die Büroflächennachfrage, da Unternehmen nach Wegen zur Realisierung von Nach-Pandemie-Bürokonzepten suchen. Wüstenrot & Württembergische (W&W) etwa teilte kürzlich mit, dass infolge veränderter Desksharing-Quoten künftig nur noch 4.000 Arbeitsplätze für 6.000 Mitarbeitende benötigt würden.

Neue Bundesregierung 
Bei der Wahl zum deutschen Bundestag am 26. September wurde die SPD vor CDU/CSU stärkste Kraft. Doch eine große Koalition wie in den letzten Regierungsperioden wird es aller Voraussicht nach nicht geben. Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grüne und FDP für ein mögliches Dreierbündnis werden noch in dieser Woche beginnen. Trotz teils unterschiedlicher politischer Vorstellungen gilt eine Einigung als wahrscheinlich. Unter anderem muss geklärt werden, welche Maßnahmen zur Einhaltung von vereinbarten Klimazielen zu treffen und wie diese zu finanzieren sind.

Klimaneutralität im Gebäudesektor
Zwei aktuelle Studien zeigen notwendige Maßnahmen auf, damit Deutschland im Jahr 2045 klimaneutral ist. Das „Ariadne-Projekt“ (gefördert vom BMBF) kommt zu dem Ergebnis, dass die jährliche Sanierungsrate im Gebäudesektor bis 2030 auf bis zu zwei Prozent steigen müsste. Zudem müssten rund fünf Millionen Wärmepumpen installiert und etwa 1,6 Millionen Gebäude neu an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Die Leitstudie „Aufbruch Klimaneutralität“ der Deutschen Energie Agentur hat errechnet, dass im Gebäudesektor die CO2-Emissionen bis 2030 von 120 Mio. Jahrestonnen (2018) auf 67 Mio. Jahrestonnen sinken müssten, was durch energetische Sanierungen sowie den Einsatz klimaneutraler Brennstoffe zu erreichen wäre. Außerdem plädiert sie für mehr Quartiere als Klimaschutz-Vorranggebiete aufgrund der gemeinschaftlichen Nutzung der Energieinfrastruktur. Verordnungen sowie mühsame Genehmigungsverfahren erweisen sich noch als Hürde, jedoch hat sich die Immobilienwirtschaft diesem Thema bereits zugewandt.

Smart Cities – Frankfurt nur im Mittelfeld
Der Branchenverband Bitkom hat seine diesjährige Studie zum Digitalisierungsgrad von 81 deutschen Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern veröffentlicht. Dabei wurden Kriterien wie Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt sowie Mobilität und Gesellschaft betrachtet. Im Top-10-Ranking erscheinen auch fünf Städte, die zu den Top-Büromarktstandorten zählen – mit Hamburg auf Platz 1, Köln auf Platz 2, München auf Platz 4, Stuttgart auf Rang 8 und Berlin auf Rang 9. Frankfurt dagegen erreicht nur den 47. Platz, mit einer besonders schwachen Bewertung im Bereich Energie und Umwelt.

 


20 September 2021

Covid-19-Pandemie – Die Schutzverordnungen der Bundesländer wurden jüngst bis Oktober verlängert. Die 7-Tage-Inzidenz (Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen) wurde als Indikator u.a. durch die Hospitalisierungsinzidenz (Zahl der stationär aufgenommenen Covdi-19 Patienten in den letzten 7 Tagen je 100.000 Einwohner) ergänzt. Im Einzelhandel und im öffentlichen Personennahverkehr gilt weiterhin Maskenpflicht. Überall dort, wo die 2G-Regel in Kraft tritt, gibt es weitere Lockerungen.

Gewerbehochhaus Frankfurt
– Statt 260 Wohnungen im geplanten „Porsche Design Tower“ im westlichen Teil des Frankfurter Europaviertels sollen nun rund 45.000 qm Bürofläche entstehen. Zudem wird die Höhe des Turms auf 80 Meter reduziert. Der Grund: Offensichtlich räumt der Investor einer Bürovermietung bessere Chancen ein als dem Luxussegment am Frankfurter Wohnungsmarkt. Denn die neu errichteten Bürohochhäuser in der Innenstadt sind nahezu komplett vermietet, und die Nachfrage nach modernen Flächen ist ungebrochen. 

Übernahmeangebot – „Vonovia“ arbeitet weiter daran, seine Position als größter deutscher Wohnkonzern durch eine Fusion mit der „Deutsche Wohnen“ zu stärken und hat bei seinem Übernahmeangebot nun die Mindestannahmeschwelle gestrichen. Gleichwohl verfolgt Vonovia das Ziel, seinen Anteil an der Deutsche Wohnen auf über 50 Prozent zu erhöhen. Die Annahmefrist des Angebots für Aktionäre endet am 4. Oktober 2021.

Wohnungsmarkt Berlin – Mittlerweile wurde bekannt, dass das Land Berlin über seine landeseigenen Wohnungsgesellschaften rund 14.700 Wohnungen von „Vonovia“ kaufen wird (Kosten: rund 2,4 Mrd. Euro). Ziel der Stadt ist es, den kommunalen Wohnungsbestand bis 2025 auf 400.000 Wohnungen zu erhöhen. Zudem hat der Senat beschlossen, sich für eine bundesweite Länderöffnungsklausel zur Mietenregulierung durch Mietendeckel einzusetzen. 

 


06 September 2021

Einzelhandel

Trotz steigender Impfquoten herrscht im deutschen Einzelhandel für die zweite Jahreshälfte nur vorsichtiger Optimismus vor. Für Juli 2021 verzeichnete das Statistische Bundesamt einen realen Umsatzrückgang um 5,1% im Vergleich zum Vormonat. Ein Unsicherheitsfaktor bleibt zudem die steigende Inflationsrate. Diese erreichte mit 3,8 Prozent im Juli das höchste Niveau seit 20 Jahren. Während Handelsunternehmen über Flächenreduzierungen oder Standortverlagerungen nachdenken, integrieren Eigentümer und Investoren von Geschäftshäusern zunehmend Büro- oder Wohnflächen in ihre Objekte – zulasten der Einzelhandelsflächen. Auch bei Shopping-Centern ist die Tendenz zu einem veränderten Nutzungsmix zu beobachten.

Büro-Hochhäuser

Die Bereitschaft von Investoren, großvolumige Bürotürme mit Signalcharakter zu erwerben, ist ungebrochen hoch. Derzeit stehen mehrere Objekte in Frankfurt im Fokus. Im Juli 2021 wechselten sowohl der 2006 errichtete „Skyper“ (35 Etagen) für über 500 Millionen Euro, als auch das für 2024 erwartete „T1“ (54 Etagen) für über eine Milliarde Euro den Eigentümer. Ein Verkauf des 2019 fertig gestellten Marienturms (38 Etagen) könnte in den nächsten Monaten erfolgen.

Datenzentren

Gemessen am Datendurchsatz gilt Frankfurt als weltweit größter Internetknoten. Aufgrund der Standortattraktivität entstehen in der Stadt sowie im Umland immer neue Datenzentren. Interxion etwa begann im August mit der Entwicklung des „Digitalpark Fechenheim“, der nach Fertigstellung 2030 rein durch Abwärme 10.000 Einfamilienhäuser mit Energie versorgen könnte. In der Nachbargemeinde Offenbach errichtet das Unternehmen CloudHQ derweil eines der bundesweit größten Rechenzentren. Und auch im nahegelegenen Hanau sollen mehrere Rechenzentren errichtet werden, unter anderem für Cloud-Dienste von Google.

 


23 August 2021

Corona-Pandemie

Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland nimmt wieder zu. Laut Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz dürfen Geimpfte, Genesene und Getestete ab 23.08.2021 auch bei Inzidenzen über 35 Freiheitsrechte ausüben, die Nicht-Geimpften verwehrt werden. Für das Geschäftsleben ist dies ein wichtiges Signal. Der Weg zur Herdenimmunität (Impfquote von über 80%) ist jedoch noch weit.

Hotellerie

Die Hotelbranche befindet sich weiterhin in einer herausfordernden Situation. Zwar wurde im Mai 2021 das generelle Übernachtungsverbot schrittweise aufgehoben. Doch die Übernachtungszahlen pendeln unter vorpandemischem Niveau. Im Juni 2021 etwa wurden 39 % weniger Übernachtungen in deutschen Hotels registriert als im Juni 2019. Vor allem der Geschäftsreise- und Messetourismus erholt sich nur schleppend. Die Hotelkette Fleming‘s hat auf die Entwicklungen reagiert und angekündigt, drei ihrer neun Hotels in Frankfurt a. M. zu schließen.

Klimawandel

Immer offensiver reagieren Privatwirtschaft und öffentlicher Sektor auf den Klimawandel: So reduziert die Stadt Frankfurt a. M. in der Innenstadt den für Pkws zur Verfügung stehenden Straßenraum zugunsten des Radverkehrs. Die Berliner Landesregierung hat in einem Gesetzentwurf festgelegt, dass ab 2024 bei Neubauten ein Fünftel des Grundstücks begrünt werden muss. Und immer mehr Investoren legen neue Fonds auf, die ESG-Aspekte gemäß Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung berücksichtigen, vor allem im Bereich Logistik und Wohnen.

Rohstoffengpässe

Lieferengpässe und steigende Rohstoffpreise belasten weiterhin die deutsche Wirtschaft. Mit weitreichenden Folgen: So haben einige Wirtschaftsinstitute ihre Prognose für das insgesamt positive Wirtschaftswachstum 2021 leicht nach unten korrigiert. Und im Baugewerbe werden sich viele Fertigstellungen auf nächstes Jahr verschieben – in der Folge werden die Miet- und Kaufpreise von Immobilien weiter steigen.

 


11 August 2021

Due to the Berlin’s tight residential rental market, the Berlin Senate decided that the conversion of let residential units into private condominiums cannot take place without the permission of the individual district housing office if a residential building comprises more than five units. Until early August this regulation was valid only for specific areas, from now until the end of 2025 it applies to the whole city.  At the same time, the Berlin Senate is still interested in purchasing a total of 20,000 residential apartments from their current owners Vonovia and Deutsche Wohnen. Vonovia meanwhile received clearance from Bafin (Federal Financial Supervisory Authority) to undertake a third attempt to take Deutsche Wohnen over. 

As the vaccination programme has lost some momentum and the number of new COVID-19 infections is increasing, if at a low level, there are concerns that autumn might bring another lockdown. Therefore, major retail chains and major retail unions started a pro-vaccination campaign ‘Live instead of lockdown. Get yourself vaccinated’ in shops and via social media channels and by offering vaccinations in busy locations, as an adjunct to shopping.  

Following surveys undertaken by ZEW, approximately 74% of firms in the information economy plan are to offer their employees the opportunity to work from home even post pandemic. Every second firm expects in the long term that more than 20% of their employees will work from home at least one day a week. German shipping company Hapag-Lloyd has announced it intends to implement a remote working proportion of 40%. 


27 July 2021

The German investment market for commercial real estate achieved a transaction volume of around €22.1 billion in the first half of 2021 of which the second quarter contributed €12.5 billion. The previous year's first-half result of just under €28.8 billion was thus missed by 23%. Compared to the H1 10-year average, however, the transaction volume is 13% higher. The largest deal so far was the sale of the ‘Fürst’, a mixed-use development on Berlin’s Kurfürstendamm to Aggregate Holdings for more than €1.2 billion. The three largest office transactions took place in Munich, including the trading of the Highlight Towers and the O2 Tower. Overall, new investment in office buildings and office developments totaled €9.4 billion and 43% of the total transaction volume.

In the top-5 German markets, Berlin, Dusseldorf, Frankfurt, Hamburg, Munich, more than 4 million m² of new office space is under construction with 70% (2.9 million m²) of this due for completion within the next 18 months, 48% of which is pre-let. As total completion figures for 2021 and 2022 will be higher than in recent years and take-up figures are expected to be lower, the overall vacancy rate in the top-5 markets is expected to increase to 5.5% by the end of 2022. Purely speculative development projects which are not yet under construction are currently being carefully reconsidered and may be postponed.

 

13 July 2021

Since the end of June firms are no longer obliged to allow their office employees to work from home if they request it.  

Offices are becoming more populated again and, in consequence, city centres as well.  

Nevertheless, a law giving employees the right to work from home for a given number of days per annum is being considered by some political parties and Unions.  

A few large employers plan to offer spaces in regionally spread-out satellite offices to reduce commuting times while also clustering people together.  

In the first half of the year, occupiers signed new leases for a total of 1.1 million sq m of office space in the five major German markets.

The same total result was seen for the equivalent period last year, however, take-up figures in Düsseldorf and Munich are lower than 2020 while take-up increased in Frankfurt, Berlin and Hamburg.

Office vacancies increased in all five markets, most strongly in Berlin and Munich, nevertheless, vacancy rates in these markets are still below 4%, while Frankfurt’s vacancy rate is now 8.1%.  

Prime rents range from €28.50 per sq m in Dusseldorf to €46.00 per sq m in Frankfurt. 

 


01 July 2021

Last week, the revised national climate protection law passed the Bundestag and Bundesrat and in addition the Government agreed the National Climate Protection Crash Programme 2022.  

Germany has committed to being climate-change-neutral by 2045 with carbon emissions to be cut by 65% compared to their 1990 level by 2030.  

This means decarbonisation of real estate stock and eco-friendly new construction will become more or less a must, as carbon emissions of buildings are not to exceed 67 million tonnes; compared to 210 million tonnes in 1990.  

However, the law did not include measures to make photovoltaic roof arrays obligatory for new developments.  

In addition, the extra carbon price paid for fossil fuel heating of dwellings remains 100% borne by the tenants, proposals to split the costs between landlord and tenant were rejected.  

The elections for the German Bundestag will take place in three months, and in recent weeks the political parties have discussed and agreed their manifestos, almost all including carbon footprint reduction measures and measures to control residential rental growth rates.  

Meanwhile, in Berlin a petition on holding a referendum on introducing compulsory acquisition of large residential property companies achieved the required number of signatures. 

 


14 June 2021

Over recent days, ever more COVID-19 driven restrictions on business and public life have been eased, as the nationwide 7-day incidence figure has fallen below 20 new infections per 100,000 people and almost half of the population have received at least one vaccination, partly as prioritisation was dropped and many firms established in-house vaccination centres.  

Footfall in high streets is returning as shops, restaurants and hotels are permitted to welcome more customers and most cross-border travel no longer requires quarantine.  

Delivery of food at ‘cyberspeed’ - within 10 to 15 minutes of ordering has become ever increasingly popular over the pandemic year and is forecast to grow further.  

German food retailer Rewe therefore concluded a strategic partnership with speed delivery service Flink but will at the same time enlarge its own e-commerce channel and expand several of its own supermarkets into larger shops of at least 3,500 sq m of sales area.  

Topics that had slipped from public consciousness for many months have returned - specifically sustainability and carbon reduction.  

Driven by the EU and by national goals, demands to make real estate assets more sustainable are increasing.  

Last week it was revealed that one of the discussion points for the national crash program for climate protection is to make photovoltaic roof arrays obligatory for new developments.  

 


02 June 2021

The 7-day incidence figures have fallen below the threshold of 50 new infections per 100,000 people in most cities and counties, allowing the return of more personal liberties and bringing business life closer to pre-pandemic normal. However, social distancing and the wearing of medical face masks remain obligatory, the numbers of people visiting shops, hospitality and leisure infrastructure facilities are restricted and office employees should still work from home wherever and whenever the business processes allow. The latter rule remains in force until the end of June. 

Discussions continue regarding remote working in the future. The green party proposed giving employees the legal right to work remotely, the trade association regards this as a needless intervention into business processes. At the same time there is consensus that the traditional German culture of in-office working will move towards more location flexibility, including a change in the size of office spaces required by individual firms. For example, the German tourism company TUI Group announced that they plan to offer their 3,000 employees no more than 1,700 desks from 2022; a move supported by an employee attitude survey whose results clearly showed they wish to work from home more often. 


25 May 2021

In many municipal areas, the 7-day incidence figures (the percentage of people testing positive for COVID-19) are now below the threshold of 100 new infections per 100,000 people, meaning that these cities and counties no longer fall under the rules of the national obligatory ‘emergency brake’ but those of the individual federal states, permitting specific easing regarding personal meetings and phased openings of retail, hospitality, personal services and sports facilities.

Every federal state has compiled transparent road maps for the easing of restrictions thus giving businesses more planning reliability than in previous months.  

However, physical distancing and the wearing of medical face masks remain obligatory. In addition, employees should still work from home wherever and whenever the business processes allow this. If this is not appropriate the employer has to offer COVID-19 testing twice a week. Thus far, approximately 10% of the German population are fully vaccinated and in addition over 20% have received a first vaccination. 

According to STR, the hotel room occupancy rate was 10.7% in the first quarter of 2021, a decline of almost 78% compared to the equivalent quarter in 2020. Footfall figures in the high streets are still at a very low level.  

 


2 April 2021

In Germany's commercial property market, the most immediately visible impact of the Government measures taken against the spread of COVID-19 can be seen in the retail sector. 

Most non-food retail and all leisure retail is closed. Food & Beverage outlets are only open for take-away. Some retailers are trying to shift to alternatives like delivery services, especially restaurants, even though their turnover will not be as high as usual, it will at least help their chances of survival.  

The longer the resulting loss in turnover continues, the more difficult it will be for retailers to pay rent. According to the German Retail Association (HDE), 3 months without turnover would result in many medium-sized retailers becoming insolvent. Besides the obvious problem on the supply side, the consumers’ willingness to buy is also low right now, because of the economic uncertainty - see GfK consumer index

Restaurant chain Vapiano (230 restaurants in 33 countries; 55 in Germany) and steakhouse chain Maredo (37 restaurants in Germany and Austria) have already become insolvent, although Vapiano was known to be struggling long before this. 

The German Government is now offering help to affected businesses in the form of:  

 

  • Benefits;
  • Loans;
  • Tax deferrals; and 
  • “Kurzarbeit”.  

 

Only small businesses of up to 10 employees are eligible for benefits in the form of non-loan payments. The German Retail Association has criticised that medium-sized companies are not covered by this.   Additionally, a new bill has passed - effective 1 April to 30 June disallowing landlords to terminate contracts where their tenants (commercial or private) can’t pay rent because of the effects of the COVID-19 pandemic.   Nevertheless, some companies with strong balance sheets, like Adidas, announced last week, they would cease rent payments, which has led to a public discussion about solidarity.  

Other major retail tenants like Deichmann and H&M have done the same, others are talking to their landlords about possible solutions. 

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