Cushman & Wakefield, eines der größten Immobilienberatungsunternehmen weltweit, verzeichnete am deutschen Gesundheitsimmobilienmarkt im 2. Quartal 2024 Umsätze von über 120 Mio. Euro (Q2/2023: circa 325 Mio. Euro; -63 Prozent). Damit lag das Transaktionsvolumen im 1. Halbjahr 2024 deutlich unter dem der vorherigen Jahre.
- Nur rund 250 Mio. Euro Transaktionsvolumen im 1. Halbjahr 2024
- Minus von 62 Prozent im Vergleich zu Vorjahreszeitraum
- Spitzenrenditen für Pflegeheime weiter bei 5,10 Prozent und für Betreutes Wohnen bei 4,50 Prozent
- Betreibermarkt in Bewegung und geprägt von Übernahmen
Transaktionsvolumen verharrt auf äußerst niedrigem Niveau
Das 2. Quartal 2024 war das umsatzschwächste 2. Quartal der vergangenen fünf Jahre. Mit etwa 54 Mio. Euro Transaktionsvolumen generierte das Segment Pflegeheime den Hauptanteil des Gesamttransaktionsvolumens, dicht gefolgt vom Segment Betreutes Wohnen mit etwa 38 Mio. Euro. Die Segment Ambulante Medizinische Versorgung und Stationäre Medizinische Versorgung trugen jeweils nur einen geringfügigen Teil bei.
Spitzenrenditen bleiben stabil
Die Spitzenrendite für Pflegeheime in Deutschland lag im 2. Quartal 2024 unverändert bei 5,10 Prozent. Auch bei Seniorenresidenzen für Betreutes Wohnen gab es keine Bewegung und der Wert betrug wie im Vorquartal 4,50 Prozent. Die Spitzenrendite für Ambulante Medizinische Versorgungseinrichtungen (MVZ) notiert bei 4,75 Prozent und für Stationäre Medizinische Versorgungseinrichtungen (Kliniken) bei 5,75.
Betreibermarkt weiterhin geprägt durch Übernahmen
Im Betreibermarkt für Stationäre Gesundheitseinrichtungen sowie Ambulante Pflegedienstleister gibt es nach wie vor Bewegung. Einige Standorte größerer Pflegeheimbetreiber, die im vergangenen Jahr in die Insolvenz gerutscht sind, beispielsweise Hansa Gruppe, Novent Holding oder Curata Care, sind durch regionale Champions,Family Offices oder andere Mitbewerber übernommen worden und werden unter neuer Regie weitergeführt.. Dabei zeigt sich eine Stabilisierung der operativen Betriebe durch professionelle Betreiber.
„Erschwerte Refinanzierungsmöglichkeiten angesichts gestiegener Kosten in der Pflege wirkten sich seit 2023 flächendeckend negativ auf die Profitabilität und Stabilität von Gesundheitsimmobilienbetreibern aus. Diese Effekte sind in den operativen Kennzahlen noch immer zu erkennen. Es bleibt daher wichtig, sich ein klares Bild über die betriebswirtschaftliche Situation auf operativer Ebene zu verschaffen, um größtmögliche Sicherheit für langfristig nachhaltige Investitionen zu erlangen“, erläutert Jan-Bastian Knod, Head of Healthcare Advisory bei Cushman & Wakefield.
Deutsche Gesundheitsimmobilien im Interesse internationaler Kapitalquellen
Die Assetklasse Gesundheitsimmobilien ist weiterhin im Fokus von alternativen Anlagestrategien institutioneller Investoren Der Renditeaufschlag zu anderen Immobilien-Assetklassen schafft Attraktivität für nationale und internationale Kapitalquellen. „Der steigende Bedarf an Pflegeplätzen und -dienstleistungen sowie medizinischen Angeboten in Deutschland bietet Opportunitäten am neuen Immobilienzyklus bestmöglich zu partizipieren. Viel Liquidität für Investitionen ist in den Assetklassen Betreutes Wohnen sowie Medizinische Versorgungseinrichtungen und Reha-Kliniken zu erkennen“, fasst Jan-Bastian Knod zusammen.
Für das Gesamtjahr 2024 geht Cushman & Wakefield von einem Anstieg des Transaktionsvolumens gegenüber 2023 aus.